jenes für beide Teile höchst günstigen Verhältnisses. Für die Grafen Kinsky, Chotek, Hatzfeld, Kolowrat u. s.w., die der Reihe nach Bancopräsi- denten waren, war die Wiener Porzellanfabrik ungefähr das- selbe, was etwa Ludwigsburg für einen Herzog Karl, Fran- kenthal für Karl Theodor oder Fürstenberg für Herzog Karl von Braunschweig war, nur dass sie als kaiserliche Beamte den Betriebsresultaten gegen- über ein weitaus grösseres Kühlgefäss mit Einsatz. buntbemalt (Katalog Nr. 4x0) Verantwortlichkeitsgefühl be- sassen als jene. Schrullenhafte Liebhabereien, wie wir sie an vielen deutschen Fabriken antreffen, sind daher in Wien ausgeschlossen. So wie seinerzeit die Gründung und später die Verstaatlichung der Fabrik aus rein nationalökonomischen und sozialpolitischen Erwägungen hervorging, so waren solche Erwägungen auch für die Folgezeit massgebend. Um die ersten Dezennien der Fabrik unter kaiserlichem Regime zu charak- terisieren, wollen wir zunächst einen Blick auf die äusseren Verhältnisse werfen. Die Übernahme der Fabrik fand unter der Präsidentschaft des Grafen Gundacker v. Starhemberg statt. 1745 folgte aber bereits Graf Philipp Kinsky, der bis 174g blieb, während als Nachfolger Du Paquiers Franz Karl Meyer- hofer von Grünbüchel erscheint. Diese beiden Männer haben energisch in den Gang der Dinge eingegriffen. Zuerst sollte mit der sogenannten „in korrenten" Ware aufgeräumt werden. Es bestand ein Vorrat, der auf 24.750 Gulden bewertet war. Man griff zu dem bereits im Jahre 17 34 angewendeten Mittel der Ver- losung. 6000 Lose a 1 Dukaten wurden ausgegeben, vom x4. Fe- bruar bis 2. März 1746 dauerte die Ziehung, da aber bloss 2112 Lose verkauft waren, war das Enanzlene Resultat kem glan" Kaßee- und Oberskanne eines Solitaires, kobaliblau mit bunten zendes. Watteauszenen und Vergoldung (Katalog Nr. 470)