Schüssel mit bunter Malerei und Vergoldung (Katalog Nr. 44x) weil es etwa einer schwierigeren Aufgabe nicht gewachsen wäre - das Gegenteil davon lässt sich an zahlreichen Beispielen erweisen - sondern auf Grund der Eigenart des hier herrschenden Geschmackes. Zwei Arten aus der vorkaiserlichen Periode wurden auch nach 1744 weiter gepflegt: Der chinesisch-japanische Dekor und die „Deutschen Blumen". Im chinesisch-japanischen Dekor tritt das Eisenrot als dominierende Farbe allmählich zurück und an dessen Stelle erscheint das Blau unter der Glasur. Wien hatte sich der Dekorationsweise mit Unterglasurblau sehr bald bemächtigt. In Meissen gelangt man gegen Ende der Zwanzigerjahre dahin, sich ihrer mit voller Sicherheit zu bedienen, in Wien war man in dieser Hinsicht hinter Meissen zum mindesten nicht zurückgeblieben. Es lassen sich jetzt zwei Arten des Dekors nach ostasiatischen Mustern unter- scheiden. Die eine ahmt ihre Vorbilder mit einer bis zur Täuschung führenden Genauigkeit nach, die andere bedient sich ihrer, wie es die beiden vorgeführten Beispiele (Seite 261 und 262) zeigen, mit weitaus grösserer Freiheit als bisher. Das Rokoko hat sich der ostasiatischen Dekorationsweise derart bemächtigt, dass es unabhängig von direkten Vorbildern frei im Geiste Chinas zu komponieren versteht. Zahlreiche Vorbildersammlungen französischen und deutschen Ursprungs, ich nenne nur die von Pillement und