Eines der reizvollsten Beispiele ist ein derartiges Service des Grafen Hugo Enzenberg, das zugleich dadurch er- höhtes Interesse gewinnt, dass es ein Geschenk der Kaiserin Maria Theresia, deren Monogramm mit der Kaiser- krone in die Dekoration verflochten ist, an Sophie Gräfin Enzenberg, geborne Gräfin Schack, war. (Abbildung S. 26g.) Ein besonderes und auch in Hin- sicht auf die Geschichte der Trachten interessantes Genre bilden die Dar- stellungen hübscher Frauenköpfe mit Pariser Modefrisuren. Dieses Genre gehört jedoch nicht mehr der Rokoko- periode an, denn es fällt bereits in die Achtzigerjahre des Jahrhunderts. Die Köpfe sind aus dem „Cahier des Nouveaux Costumes Francais pour les Coiffures", entnommen. Wir haben somit die wichtigsten Gattungen der Wiener Fabrik in der Deckelvase, kobaltblau mit Vergoldung und Malerei Zeit von I77o und darüber in braunem Carnaleu (Katalog m. 147g) hinaus charakterisiert und gesehen, dass die Anstalt sich zwar von der all- gemeinen Modeströmung tragen lässt, innerhalb derselben aber ihre eigenen Wege zu finden trachtet. Die äusseren Verhältnisse der Fabrik hatten sich inzwischen mannig- fach verändert. Bereits 1758 war an Stelle Meyerhofers Josef Wolf getreten, und wie es scheint mit geringeren Macht- befugnissen als sein Vorgänger. Das Bankopräsidium aber hatte 1762 Graf Hatzfeld übernommen. Im selben Jahre fanden Erweite- rungen der Werkstätten und Waren- magazine statt, deren Kosten in der Höhe von nahezu 8000 Gulden, die Fabrik selbst zu tragen in der Lage war. Zwei Jahre später kaufte die Fabrik das angrenzende „Holzerische" Haus mit geräumigem Garten um 8000 Gulden und verwendete den Bau zur Aufstellung _ A von neuen Brennöfen und zur Kaßeeolleigtnaiisfgiantnzunter Malerei und Vergoldung, ger (Katalog Nr. 1093)