allerdings erst in die letzten zwei Jahre dieses Zeitabschnittes fallen. Dafür spricht vor allen Dingen die Erwähnung der Wiener Ansichten auf einem Dejeuner, die kaum vor zirka x78z-x784 fallen. Der in dem Bericht erwähnte Eichinger war nach dem Personal- status von 1783 „Nachtwächter in den Brennhäusern und Magazinsdiener". Ausserdem wurden in den Ausgaben noch 1782 täglich 35 Kreuzer für eine täglich zu lesende, heilige Messe aufgeführt. In der zweiten Hälfte des Jahres x78: scheint man dann die Kapelle zu Fabrikszwecken adaptiert zu haben. Der Bericht lautet: „Gehorsamste Nachricht. Des Kaisers Maytt. p. p. sind gestern Vormittag um halber u Uhr bey dem Thurybrückl im Lichtenthal von Pferde abgestiegen und ganz allein zu Fusse von dort, nach dem Alsterbach herab, und unbeobachter, in die Fabrik hereingegangen. BeyderKapellfragtenHöchstderselbeden bey dem Magazin gestandenenEichinger, was bauet ihr da? Nachdem dieser geantwortet, Magazinzimmer aus der Kapelle, begab er sich in das Packmagazin, nachhin in das Haupt-Magazin wie auch hinweg in dem ersten Stock zur Türkischen Waare. Der Herr Magazins-Verwalter wurde befragt, wie gehe es? und da dieser allerunterthänigst geantwortet hat, ganz gut, wir haben guten Verschleiss, und viel Bestellungen, sagte der Monarch: das ist gut! In dem Haupt-Magazin hat ihm das Dejeunee mit den Wiener Prospecten gefallen. Er fragte auch, wie viel habts Leute, auch Weiber? und da ihm geantwortet wurde,von letzteren keine, sagte allerhöchstderselbe, es ist besser, keine zu haben. Der Aufenthalt hat gegen einer halben Stunde gedauert. In die Malerey oder andere Werkstätten sich zu begeben, sagten Sr. Maytt. p. p., keine Zeit mehr zu haben, alls schon gesehen und sich so vorstellen zu können. Der Monarch war ganz huld- reich und von besten Humor. Nachgehends ist er zu Pferde aufgesessen, und über die Holz- gestätte auf das Glacis den Weg hingeritten." Dr. E. W. Braun (Troppau) USSCHREIBUNG AN OSTERREICI-IISCI-IE KÜNSTLER. Die österreichische Gesellschaft zur Förderung der Medaillenkunst und Kleinplastik beabsichtigt, eine Plakette ausführen zu lassen, welche eines der folgenden drei Themen darstellen soll und zwar: „Der Frühling"; „Hundertjähriger Bestand Österreichs als Kaisertum"; „Donau- weibchen und eiserner Mann" und ladet zu diesem Zwecke die österreichischen Künstler zur Vorlage von Modellen ein. Die Bedingungen sind folgende: Es ist eine einseitige Prägeplakette in der Flächengrösse von zirka 60 Quadrat- zentimeter geplant. Die Wahl des Formates bleibt dem Künstler überlassen. Das Wachs-, Ton- oder Gipsmodell, welches eine Originalarbeit des betreffenden Künstlers sein muss, ist in entsprechend grösserem Format ausgeführt, einzureichen. Der Vorstand der Gesellschaft entscheidet über die Wahl des zur Ausführung anzunehmenden Modelles, behält sich aber vor, falls keines der eingesandten Modelle seinen Beifall findet, den beabsichtigten Ankauf zu unterlassen. Für das zur Ausführung angenommene Modell, sowie für die vollständige Ausführung und Lieferung der fertigen Stanze und Übertragung des unbeschränkten Urheberrechtes bezahlt die Gesellschaft rooo Kronen. Durch Vorlage eines ausgeprägten Musterexemplares muss der Nachweis von dem Gelingen der Stanze erbracht werden. Fürweitere fünf als die besten erkannten, aber zur Ausführung nicht angenommenen Modelle leistet die Gesellschaft eine Entschädigung von je xoo Kronen, wobei die Ent- würfe und das Urheberrecht Eigentum der Künstler bleiben. Die Auszahlung dieses Entschädigungsbetrages erfolgt jedenfalls, wenn die Bedingungen der Ausschreibung erfüllt sind. Die Modelle sind, mit dem Namen und der Adresse des Künstlers versehen, bis 30. September d. J. an den Präsidenten, Regierungsrat A. v. Loehr, III. Gärtnergasse xB, einzusenden. Zugleich werden die Einsender von Modellen ersucht, bekannt zu geben, ob sie in eine eventuelle öffentliche Ausstellung ihrer Entwürfe einwilligen.