420 kleiner antiker Tempel mit Giebeldach und jonischen Wandpilastern birgt diese Miniatureinrichtung. Die Vorderwand mit der Türe ist wegzuschieben, so dass der Einblick in den Raum ermöglicht ist. Alles ist präzise nach den Originalen, wie wir bei einem Vergleiche sehen können, gearbeitet. Das Zimmer istrechteckig, mit einem Fenster an der Schmalseite und je einer Tür in der Nähe des Fensters an den Längsseiten. Die Wände sind hellgrün und mit Goldleisten verziert, über den Türen sind ligürliche Darstellungen nach der Antike in Grisaille gemalt, Türen und Fenster weiss lackiert und mit hellen blauen und goldenen Streifen versehen. Das Fenster besteht aus zwei grossen, übereinander gesetzten Scheiben, die zum Schieben eingerichtet sind. Der helle Parkettfussboden zeigt ein einfaches, dunkles, geometrisches Muster. An den Wänden stehen einfache, braune, ge- schlossene Bücherkasten, neben dem StanduhiqMabagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen Fenster auf jeder Seite ein Sessel und vor dem Fenster auf jeder Seite ein Vogelhaus. In der Mitte des Zimmers befindet sich der Schreibtisch, der ohne Aufsatz auf jeder Seite zwei, in der Mitte eine Lade enthält, ein zu dieser Zeit sehr allgemeiner Typus. An den Bücherkasten, der dem Schreibtische gegenübersteht, ist ein Tisch gerückt, auf dem sich eine Standuhr befindet. Der Schreibtischfauteuil aus Nussholz ist poliert, hat Rohrsitz mit Polsterauflage und Drechslerarbeit an der Rücklehne, die Sessel haben ebenfalls Rohrgeflecht und Polster. Der Luster besteht aus einer in Bronze montierten Schale aus rautenförmig geschliffenem Krystall- glase mit acht Armen. Bei diesem Modelle ist das Schreibpult des Kaisers, das wir auf den Bildern des Arbeitszimmers allenthalben" sehen, nicht vorhanden. Dieses Pult ist aus Mahagoni gefertigt, hat schwarze Einlagen und an der I-Iauptstütze Bronzebeschläge. Die Konstruktion dieses Pultes ist insoferne interessant, als durch das Drehen eines Rades, das in der Mitte unter der die beiden Ständer verbin- denden Schublade angebracht ist, das Pult gehoben und gesenkt werden kann, so zwar, dass die oberen. die Ränder des Pultes tragenden kurven- ' Vgl. „Der Wiener Kongress", p. 188.