der frischen Darstellung Muthesius zu fol- gen, die stets durch interessante Abbildun- gen und sehr eingehende Literaturnach- weisungen ergänzt wird. In Bezug auf die ersteren konnte sich der Autor umsomehr beschränken, als ihm die zahlreichen mo- dernen Kunstzeitschriften gut vorgearbeitet hatten und als es andrerseits keineswegs seine Absicht war, ein „Bilderbuch" zu ge- ben, er wollte eine Entwicklungsgeschichte schreiben. Darum bilden auch die zahl- reichen Grundrisse beinahe ein wichtigeres Aufklärungsmaterial als die Aussen- und Innenansichten. Die Literaturnach- Weisungen geben dem kontinentalen Leser ein überraschendes Bild von der immensen Rührigkeit und Beharrlichkeit, mit der der Engländer nicht bloss die bedeutenden Leistungen alter und fremdländischer Kunst sondern noch viel mehr den reichen Schatz der eigenen Heimat wissenschaftlich be- arbeitet. Und fast in jeder Epoche begleiten wichtige literarische Arbeiten in Darstel- Bumglasierter Hafnerkrug aus der Werkstätte lungen Veränderungen Geschmacks- des PaulusPreumng m NllrnbergJVlltte des XVI. . . . . Jahrhunderts (Historischer Verein in Würzburg) leberL Lelder 1st ln den melsten fest" ländischen Bibliotheken wenig von diesen kostbaren Arbeiten zu finden. Die Engländer sind selbst zu grosse Freunde gewählter Bücherschätze. All das, was wir heute so schwer vermissen, den direkten Zusammen- hang mit der Vergangenheit, die Volkstümlichkeit der Formensprache, die gefestigte Lebensgewohnheit, die „Bodenständigkeifß wie ein modernes Schlagwort lautet, all das sehen wir im modernen englischen Haus in ausgeprägter Form. Die grossen Umwälzungen in dem politischen Leben des Kontinents haben die Verbindungen wiederholt abgerissen, die sich das englische Volk mit seiner auf individueller Freiheit aufgebauten Verfassung, mit seiner Abgeschlossenheit nach Aussen bewahren konnte. So tritt uns in dem englischen Hause nicht nur eine künstlerische Einzelleistung sondern das Ergebnis einer beharrlichen und stetigen Kultur- entwicklung eines hochbegabten Volkes entgegen; es wird in seinen Schluss- sätzen von Muthesius so anziehend zusammengefasst, dass wir nichts besseres tun können, als unsere kurze Darstellung mit seinen Worten zu beschliessen. „Der englische Hausbewohner will in seinem Hause Ruhe haben. Eine saubere Behaglichkeit, die vollentwickelte Bequemlichkeit, das ist es,