"T"! am 16. April des genannten Jahres ausdrücklich bemerkt, dass darüber Nachricht nach Laibach zuzustellen sei. Dorthin erhält auch der Künstler seine Remuneration von acht Gulden für einen Plan der „türckisch grenitz", den er der Stadt Nürnberg verehrte (26. Juni 153g). Eine längerdauernde Anwesenheit Hirsch- vogels in Venedig ist daher sehr zu bezweifeln, wenn ihn auch sein Aufenthalt in Laibach gewiss zu einer Fahrt nach Italien anregen musste. Der Besuch der Lagunenstadt wäre eventuell in das Jahr 1537 oder nach 1540 an- zusetzen, da der Künstler 1538 mit der Auf- nahme der türkischen Grenze, 1542 mit der Verfassung seiner Geometrie beschäftigt war, _ gleichzeitig in Oberösterreich kartographisch Buntglasigngr Hafnefkfug m. dumh. arbeitete und bereits 1543 wieder Glasgemälde bmhen" Wandäwiv "f d" Wmsüi" an Khevenhüller liefert. Von 1543 bis zu seinem des ÄÄÄÄZZIJSGO Tode ist dann Wien sein bleibender Aufenthalt. Die Worte Neudörfers über Hirschvogel „der zog gen Venedig, ward hie ehelich und ein Bürger" verlieren sehr viel an Glaubwürdigkeit, wenn wir aus den Ratsverlässen, somit aus unanfechtbaren Dokumenten ersehen, dass er Nürnberger Bürger geblieben ist, selbst bei einem fünfjährigen Auf- enthalt in Laibach. Die Worte „gen Venedig" bezeichnen also die Richtung, in der sich Hirschvogel von Nürnberg entfernt hat. Neudörfer hat gewiss auf die Mitteilungen seiner Freunde und auf das allgemeine Stadtgespräch hin in seinen Nachrichten vieles falsch, vieles undeutlich wiedergegeben. Das Biographische, das er mitteilt, mag bei der Genauigkeit dieses Mannes aber noch immer ernster zu nehmen sein als sein Urteil über Künstler und ihre Werke. Es reicht bei einem Manne, der bei Adam Kraft den Fleiss dem künstlerischen Können voranstellt und der seine beiden Lehrer Schmied und Etzlaub mit Dürer, Penz und andern in einem Atemzug nennt, nicht weit über jenes eines mittelmässig Gebildeten hinaus. Nach dem Vorangeführten kann also Eva, die Frau Augustin Hirsch- vogels, eine Laibacherin gewesen sein. Sache der Laibacher Lokalforschung ist es nun, festzustellen, ob sie, die schöne Venetianerin, aus dem Hause des Maestro Lodovico in San Paolo oder die Tochter eines bescheidenen Laibacher Bürgers war. Dann wird man vielleicht auch den Ausdruck „welsch", mit welchen Neudörfer die der angeblichen Hafnerwerkstätte Hirschvogels entstammenden Öfen, Krüge und Bilder charakterisiert, leichter verstehen können; wenn auch nach unserer Ansicht, alles was Neudörfer dort gesehen haben mag, Arbeiten des Oswald Reinhard und des Hans Nickel waren, daher mit Hirsch- vogel nicht viel zu tun haben. 63'