keinen Zweifel darüber walten, dass es sich um ein neues Verfahren, urn eine neue kunstgewerbliche Technik gehandelt hat. I-Iafnerkrüge und Öfen mit farbigen Blei- und Zinnglasuren waren aber schon mehr als 20 Jahre vorher bekannt. Diese konnten es somit nicht gewesen sein. Angenommen aber, Hirschvogel hätte sich wirklich mit dem Ofenbau, mit der Herstellung von Krügen und Bildplatten beschäftigt, so müsste doch irgend ein Stück erhalten sein, welches den Cha- rakter seiner übrigen Arbeiten, seiner Radierungen, hauptsächlich aber seiner Gefässentwürfe trägt. Aber nichts dergleichen ist vorhanden. Trophäen, Blumenvasen mit Draperien, Engelsköpfe und Akanthusstäbe und anderes mehr dürfen wir doch nie für einen Künstler charakteristisch nehmen, wenn diese Omamentrnotive Gemeingut der deut- schen Renaissance waren. Hirschvogel, der nahezu alle seine Blätter signiert hat, hätte sich gewiss auf dem ihm zugeschriebenen Ofen auf der Burg Nüm- berg gezeichnet, wenn er ihn verfertigt hätte. Es sieht einem Künstler, der auf sein Selbstporträt die Worte „Famae fulgor abscondi non potest" setzt, nicht ähnlich, dass er bedeutende Arbeiten aus seiner Werkstätte in die Welt treten liesse, ohne ihnen den Namen des Fertigers mitzugeben. mmglasmm "a'"f"k'"gg "m" _ __ folgerdesPaulPreunn-igNdrnbei-g, Den Vorhin erwahnten Ofen auf der Burg zu nachlsso(Eugenmiuel-vgn AM. Nürnberg möchten wir viel lieber zu Peter Flötner hell) in Beziehung bringen. Die massvolle Dekoration und zahlreiche strenge Motive weisen auf Flötner und mahnen nicht an den willkürlichen, in seiner Phantasie überschwänglichen Hirschvogel. Dies schliesst nicht aus, dass der Ofen in der Werkstätte des Hans Nickel gefer- tigt wurde, da wir ja die Beziehungen Flötners zu I-Iirschvogel, dem der grosse Bildhauer einen steinernen Kamin in sein Haus am Schwabenberg schuf, kennen. Gewisse Beziehungen Hirschvogels zur Nürnberger Hafnerkeramik werden wir jedoch stets zuzugeben haben. Der Einblick in die Technik, den er zuerst bei Oswald Reinhard, später bei Hans Nickel gewinnen konnte, haben ihn gewiss für die Sache eingenommen. Sein Aufenthalt im Krain- lande gab ihm Gelegenheit, manches zu sehen; ob es sein Kompagnon Hans Nickel verwerten konnte, wissen wir nicht. Dagegen finden wir in Ober- österreich eine Nachblüte der Nürnberger Hafnerkeramik, die wir vielleicht ihm zu verdanken haben, wenn auch die ältesten uns erhaltenen noch gotischen, buntglasierten Öfen und I-Iafnergeschirre bereits Österreich