38 bezeigen, oder sonst wider diese Ordnung handeln, vielleicht auch die Erlegung der ihme nach Mass seines Verbrechens andictirten Geldstrafe ver- weigern; gegen diesen wird alsogleich mit der Strafe der Punzensperre auf eine willkÃŒhrliche und nach Gestalt des Vergehens billig ausmessende Zeit verfahren werden, zumalen ÃŒberhaupt, mithin auch in allen jenen FÀllen, wo es die Nothwendigkeit heischet, von oftbesagtem K. K. I-IauptmÃŒnzamt allein, die Sperre des Punzens veranlasset, und wiederum aufgehoben werden kann: gleichwie man aber schlÃŒsslich, und Sechsundzwanzigstens: Nicht alles vorzusehen vermag, was dieser Ordnung annoch einzuschalten nöthig, und nÃŒtzlich wÀre; als wird das gesammte Gold- Silber- und Galanteriearbeitermittel hiemit ernstgemessenst angewiesen, dass sammentliche von dem K. K. HauptmÃŒnzamt, gemÀss ihrer NativitÀt der Hand noch zu kommen mögende Verordnungen, es mögen selbe gleich den vorstehenden Artikeln begriffen seyn oder nicht, ungesaumt, und aufs genaueste in ErfÃŒllung zu bringen schuldig und gehalten seyn solle. Zu dessen BekrÀftigung haben wir gegenwÀrtige Ordnung ausfertigen, und mit unserem und gemeiner Stadt Wien grössern Siegel bezeichnen lassen. Geschehen Wien den 27. des Weinmonats. Wien, Gedruckt bey johann Thomas Edlen v. Trannern Kaiserl. königl. Hofbuchdruckern und BuchhÀndlem. 1773- Im Anschlusse hieran mögen noch einige Bemerkungen ÃŒber die Silber- gerÀte Platz Finden, deren Reproduktion den Àusseren Anlass zur Veröffent- lichung vorstehender Studie geboten hat. WÀren wir fÃŒr die Beurteilung des Wiener Gold- und Silberschmiedehandwerks der frÃŒheren ]ahrhunderte ledi- glich auf die bis in unsere Tage erhaltenen Arbeiten angewiesen, so mÃŒssten wir annehmen, dass auf diesem Gebiete nur wenig und von Wenigen ge- schaffen worden ist. Die unten veröffentlichten Meisterlisten im Zusammen- hange mit den Rechtsbriefen und Bruderschaftsordnungen, Gesellen- und KnabenbÃŒchern belehren uns darÃŒber, dass die Wiener Zunft reich an KrÀften war und viel tÃŒchtige, ja weithin berÃŒhmte Arbeit hervorgebracht hat, der starke Zulauf von Lehrlingen allein spricht fÃŒr den Ruf des alten Wiener Mittels. Und das Wenige, das erhalten ist, reprÀsentiert Typisches genug, um einen RÃŒckschluss auf QuantitÀt und QualitÀt der Wiener Edelschmiede- kunst zu gestatten. Wie in andern LÀndern, so zum Beispiel selbst in Frankreich, ist auch in Österreich und hier ganz besonders, in allen Zeiten