deutscher Städte und Bäder, ebenso deutsche maschinelle Produkte, wie künstliche Seide, sächsische Spitzen und vor allem das Buchgewerbe untergebracht sind, ragt auch Deutschland durch ungemein stil- volle Dekoration und systematische Inszenierung hervor. Diese Räume verdanken teilweise dem Regierungs- baumeister Jacoby, teilweise Archi- tekten Bruno Moehring ihre Gestal- tung. Ganz besonders ist es das Buchgewerbe, welches hier die Auf- merksamkeit solcher fesselt, die künstlerische Darbringungen suchen. Im Bucheinband ist Deutschland gegen England und Frankreich stets dadurch im Nachteil, dass das deutsche Publikum ungern dafür hohe Preise zahlt. Trotzdem ist sehr viel Treffliches vorhanden. Reproduktion und Druck stehen unbedingt in erster Linie. In jeder dieser drei Branchen steht die kaiserlich deutsche Reichsdruckerei besonders hoch. Sie hat ausser ihrer imposanten Ausstellung schon durch ihren von H. E. von Berlepsch- Valendas geschmückten Katalog ein Muster deutscher Buchausstattung geliefert. An Privatiirmen ragen besonders Wasmuth und Stalling hervor. Im Dreifarbendruck ist viel Gutes ausgestellt und im Plakat sucht man lebhaft Frankreich Konkurrenz zu machen und sich dabei doch in originellen Bahnen zu bewegen. Noch sei hier im Anschluss an die deutschen Abteilungen erwähnt, dass sich in einem Atelier von St. Louis eine höchst minderwertige Kunstausstel- lung (Privatunternehmen) aufgetan hat, die sich als „Sezessionsausstellung' kundgibt, darauf spekulierend, dass die sensationelle Nichtbeschickung seitens der Sezession Besucher und Käufer bringen werde. Tatsächlich haben die ausgestellten Bilder mit der Sezession gar nichts gemein; sie sind Werke höchst unbedeutender und unbekannter Maler, sogar von Dilettanten sowohl aus Deutschland als aus St. Louis. Möglicherweise fällt ja auch ein oder der andere der Sezessionisten auf den Schwindel herein. Bis jetzt sollen immer noch „die besten Bilder" auf dem Zollamt liegen. Wenn das amerikanische Publikum sich einen sonderbaren Begriff der Sezession bildet, so ist jedenfalls diese Schwindelausstellung nicht schuld- los daran. Weltausstellung zu St. Louis. Vasen, Steingut, dekoriert von G. G. Wennerherg, Fabrik Gustafsberg, Stockholm. SCHWEDEN. Was wir bei der deutschen Malerei vermissten, das Enden wir bei ihren Nachbarn in hohem Grade. Neben den deutschen Kunst- sälen liegen im Kunstpalast die schwedischen. Hier entdecken wir eine junge, eine nationale und ganz moderne Kunst. Werke, die alle neuesten Datums sind, denn Schwedens Kunst ist überhaupt noch kaum über ein Dezennium