13'! Die beiden genannten Brustbilder erklären sich als streng zeitgemäße Vor- führungen und so sind derartig ausgestattete Krüge vom juli r547 an nach aufwärts zu datieren. Es ist aus der Gesamtstimmung jener Zeit erklärlich, daß die antikaiser- liehen und antikatholischen Tendenzen des I-Iafners Preuning vorläufig von den maßgebenden Faktoren in der Stadt still- f schweigend geduldet Wurden; erst im Sommer 1548 mußte auf Grund der geän- derten Verhältnisse, gegen seine Ware, weil sie noch kühnere und gegen die päpstliche Kirche gerichtete Vorwürfe brachte, Einspruch erhoben werden. Die beiden Porträte des Kaisers und des Kurfürsten blieben auch weiters dieser Gruppe von Krügen, so daß wir selbe nach 1560 noch in solcher Ausstattung antreffen- Das Exemplar des Rß-Sgarten- Z:;":2i:2.::::.1:'";ä:';t.:r::?;:.fß: museums, auf welchem neben dem Kur- g am 3555„ de; vmßsmf ' fürsten auch sein Verbündeter, der Land- graf Philipp von Hessen abgebildet ist, trägt das Jahr x561. Die milde Be- handlung, welche dem Kurfürsten von Seite des Kaisers zuteil wurde, hat manches abgestumpft und den Stadtrat vonNürnberg veranlaßt, Darstellungen, welche geeignet waren, Mitleid für den Gefangenen zu erregen, einfach zu verbieten. So lehnte er unter anderen des Stefan Hammers Ansuchen, das Blatt mit dem Bilde des Kurfürsten und beigedrucktem Gebet verkaufen zu dürfen, ab. In gleichem Sinne wurde über das Gesuch des Briefmalers Hans Weigel hinsichtlich des Blattes „wie der Kurfürst auf einen Wagen gefahren" mit der Motivierung „weils nyemandt nutz" entschieden. Ein weiterer Model der Preuningschen Werkstätte zeigt ein tanzendes Bauempaar, kopiert nach einem Kupferstich aus der Folge der Bauern- hochzeiter von Hans Sebald Beham. Der Künstler hat diese Blätter r546 und 1547 gestochen und die einzelnen tanzenden Paare mit Monatsnamen, die Bauern mit Taufnamen bezeichnet. Die Anfertigung dieser Hohlform fällt daher zeitlich, so ziemlich mit jener des Kurfürstenbrustbildes zusammen und so schließt sich die Kette unserer Beweise, daß die im Ratsverschluß vom 25. ]uni 1548 genannten Preuningschen Krüge jene sind, die wir so lange dem Nürnberger Künstler Augustin I-Iirschvogel zugelegt haben. Direktor von Falke hat mich auf einen Krug im Frankfurter Kunst- gewerbemuseum aufmerksam gemacht und die Reproduktion dieses Kruges verdanke ich dem Direktor des genannten Museums, von Trenkwald. Das aus der Sammlung Metzler stammende Exemplar zeigt uns vier tanzende 18