IN außerordentlich fähiger und sympathischer Ausleger der modernen Theorien der Malerei ist Joseph Crawhall, und seine Aquarelle von Pferden und Vögeln stehen allein was Naturwahrheit und Feinheit der Auffassung betrifft. Besonders seine ' Studien des Vogellebens bezeugen die Originalität V seiner Kunstweise und die wunderbare Schärfe seiner Beobachtungsgabe. Sie können nur dem Pinsel eines Mannes entspringen, der seine Sujets liebt und von Grund auf versteht. In England wurde der Realismus zuerst gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts in die Tiermalerei eingeführt, Die Be- wegung, welche von George Stubbs und Morland so glänzend eingeleitet wurde, griff rasch um sich, bis sie eine vollständige Umwandlung in der Tendenz der englischen Malerei bewirkt hatte. In dieser Epoche findet man unter den wenigen englischen Tiermalern, welche im Laufe der Zeit nicht der Vergessenheit anheim gefallen sind, Francis Barlow, 1626-I7o2, dessen genau und sorgfältig ausgeführte Vogelstudien von Horace Walpole in seinen Anekdoten englischer Maler erwähnt sind. Merkwürdigerweise zeigen diese Studien keine Spur von der zu Barkers Zeit vorherrschenden gekünstelten Komposition und Form; die Zeichnung ist einfach und kräftig, dem Leben abgelauscht und der seine Bilder ' durchdringende Geist ist unverkennbar modern. Man Endet zuwei- leneinegewisseÄhnlich- ; i keit zwischen Joseph Crawhalls Behand- lungsweiseeinesGegen- standes und der des ]ohnBest(175o-179z), dessen Studien berühm- ter Kampihähne sich weiten Ruhmes erfreu- ten. Sein Werk hat große Lebendigkeit und in vielen Fällen heben sich die Tiere scharf gegen einen einfachen, , „ , , neutralen Hintergrund josephCrawhall, Tauben