so fort sind schon mehr „Impressionemä Auch treffliche Porträts hat Rosso gemacht. Von dem des holländischen Augenarztes Dr. Fles könnte man sagen, es sei so gut, daß man es in seiner Eigentümlichkeit kaum noch erkennbar reproduzieren könne; in den meisten Klischeeabdrücken kommt der dicke, sitzende Herr als reines Vexierbild heraus, als eine schlanke Dame in bauschender Toilette, die um eine Ecke schwenkt. Die Luftigkeiten der Rossoschen Kunst gehen zum Teil schon über das Klischierbare hinaus. Rossos Plastik ist eine Sache für sich. Eine Kunst für sich, die sich aus der so viel atmosphärischer gewordenen Luft von heute niedergeschlagen hat. Was er von ihrem Verhältnis zur vergangenen und zukünftigen Plastik hält, ist natürlich Täuschung einer naiv in sich selbst aufgehenden Künstler- natur. Sie wird nichts an der Tatsache ändern, daß die Plastik ihrem Wesen nach eine dreidimensionale Kunst von materieller Handgreiflichkeit und handgreiflicher Stofflichkeit ist. Aus der Natur des jeweiligen Stoffes ergibt sich ihr ja auch die Technik, ja zum Teil der Stil. Gerade die Stofflichkeit als solche kann anderen Plastikern (Klinger!) eine Fundgrube mächtiger, echt künstlerischer Wirkungen werden. Mit dem Stoff der Plastik war ihr Geist jahrtausendelang untrennbar verbunden und gerade die guten Geister der Plastik hüteten sich wohl, den Stoff zu vergewaltigen oder sich ihn abhanden kommen zu lassen. Der Stoff war auch immer wieder das Heil- mittel nach kränkelnden oder tollen Epochen. Daß mit ihm auch in der Richtung Rossos etwas Interessantes anzufangen ist, darf als eine Art fröhliches Phänomen gelten, auf das man nicht gefaßt war. Eine neue plastische - Rosso meint eher: malerische - Möglichkeit, die man sich _ gerne gefallen läßt. Sie beweist nur, daß der Impressionismus noch viel tiefer in den künstlerischen Naturgesetzen begründet ist, als die Maler selbst geglaubt haben. ALTTHÜRINGER PORZELLAN 50' VON ED- MUND WILHELM BRAUN-TROPPAU S0 EIT über dreißig Jahren kennen und sammeln die Engländer das Thüringer Porzellan des XVIII. Jahrhunderts. Die übersichtlichste Zu- sammenstellung der künstlerischen Tätigkeit in den verschiedenen Fabriken und der von ihnen gebrauchten Marken enthält heute noch der Katalog der Franks-Kollektion von kon- tinentalem Porzellan im Londoner Bethnal Green Museum. Aber schon Chaffers war im Jahre x87: recht viel über Thüringer Porzellan bekannt, er bildete auch manchbedeutendes Stück ab. Bei uns interessierte man sich bisher relativ weniger dafür. Wohl sammelten die Museen seit längerer Zeit ein oder das andere Stück von auffallender Qualität,