zgu zu danken haben. Und dabei denkt man mit Grausen daran, was wohl erfolgen könnte, wenn die Summe an Kraft, welche in diesen brutalen Gestalten gesammelt ist, sich von dem Betrieb der veredelnden Arbeit gegen das vorherrschende soziale System wenden würde. Durch das Ganze geht ein fast grausiger, elementarer Zug. Über derartige Betrachtungen mag der Künstler selbst wohl lächeln, sich vielleicht sogar ein wenig ärgern! Denn danach hat er wahrlich nicht mit bewußter Absicht gestrebt. Brangwyn ist kein Tendenzmaler. Ich habe häufig Gelegenheit gehabt, mit ihm über dekorative Malerei im allgemeinen und speziell über seine eigenen Arbeiten zu sprechen und mich davon zu überzeugen, wie sehr ihm in der Theorie alles Didaktische und Tendenziöse in der Kunst verhaßt ist. Bei der Dekoration eines Gebäudes oder Innen- raumes handelt es sich ihm einzig und allein um eine dem Baustil streng angepaßte Ausschmückung in Farben und Linien. Was sich dann im Laufe der Ausführung noch einschleicht, entspringt mehr dem Unbewußten, als dem Verstande. Brangwyn ist kein Sozialist. Vielleicht sträubt sich sogar sein Wollen und Denken gegen das, was seine Hand ausdrückt. Und deshalb wäre es gewagt, aus diesem kleinen Bilderzyklus Schlüsse auf eine allgemeine Ten- denz zu ziehen. Die Dekorationen für die Ausstellung in Venedig stehen jedoch nicht vereinzelt da. Sie sind nur die letzte und klarste Äußerung eines Zuges, der sich seit einigen Jahren in der überwältigenden Mehrzahl der Gemälde Frank Brangwyns verfolgen läßt. DIE SAMMLUNG V. PANNWITZ (MÜNCHEN) 34b VON R. FREIH. VON SEYDLITZ 50' ?_ M schwersten ist, des Besten Lob zu singen. Am i allerschwierigsten, darf man hinzusetzen, da, wo es sich um Dinge handelt, die nicht die Menge, sondern nur die Wenigen angehen. Für solche allein, für wahrhafte Kenner und wirkliche Ver- ehrer der Kunst, ist von je gesammelt worden, wenn anders der Sammler und das Seinige von der echten Art waren. Je vornehmer aber eine Gesellschaft ist, desto seltener wird der Fall sein, daß sie sich nicht schon alle kennen. Es wird daher im folgenden dem Leser mancherlei wieder begegnen, dessen Ruf schon zu ihm gedrungen ist, dessen Abbild er wie einen alten Bekannten begrüßen kann. Aber der Umstand, daß alle diese ganz einzigartigen Meisterwerke in einer Hand, in einer Sammlung ver- einigt sind, verleiht ihnen einen erhöhten Reiz. Herr Dr. von Pannwitz hat ein Prinzip befolgt - das Beste, was es gegeben hat und geben wird - und dieser Prinzipientreue verdankt er, ver-