Sammlung v. Pannwizz, Figur von der Kändlerschen Standuhr; Spanisches Musikamenpaar (Meißen) unschwer die Hand Herolds ansieht (Entstehungszeit 1725-30), bestrickt auch den Nichtkenner durch die Eleganz und Leichtigkeit, mit der die wuchtigen Formen der Regence hier gemeistert werden. Der Aufbau ist kühn, die ihn belebenden Chinoiserien sind von ansprechendster Grazie, die Farben gesättigt und tief. Zu den kostbarsten Nummern der Sammlung zählt eine weitere Pendüle (ehemals im Besitze des Prinzen Gustav von Koburg), deren Unterbau, von edelster französischer Bronze, rückwärts durch eine Ruine, seitwärts durch einen Wasserfall abgegrenzt und durch eine drei- köpfige Porzellangruppe sowie eine Einzelfigur belebt wird. Die ziemlich pikante, für den bei Hofe damals herrschenden Ton sehr charakteristische Darstellung dürfte sicher auf _ einen übermütigen Vorfall bei einer Hof- festlichkeit zurückzuführen seinf" welchen im Bilde festzuhalten eine Laune des galanten Königs dem Künstler befahl. Unsere Abbildung bringt lediglich die von Kändler prachtvoll modellierte Einzelfigur, von der eine Wieder- holung nicht bekannt ist. Die dritte der reizenden Uhren stellt einen reich mit duftig fein gearbeiteten Porzellanblumen geschmückten Baum dar, vor dem ein prächtig modellierter und ebenso farbig bemalter Hahn steht; auch er entstammt der Meisterhand Kändlers. Besonders lebendig und frisch in Bewegung und Farbe, ist dieses köstliche Stück noch dadurch im Werte er- höht, daß die Bronze, besonders des Sockels, eine unzweifelhaft französische Arbeit des XVIII. Jahrhunderts, zu den besten gehört, die sich in der Samm- lung befinden. Unter den Vasen sind es besonders zwei köstliche Paare aus Meißens Frühzeit (um 1730, Marke A. R.) von sehr vornehmer Form. Zwei "' Vergleiche „Die Sammlung von Pannwitz", Seite 80.