Sammlung v. Pannwitz, Eichelhäher (Meißen) haben den schönsten hellgelben Fond, zwei einen zarten blauen. Die Malerei ist von unübertrefflicher Feinheit und Harmonie. Diese Vorzüge und die Seltenheit des Modells, das sogar im Dresdener johanneurn fehlt, stempeln die Vasen zu Perlen der Sammlung. Sie stammen aus der Kollektion des Konsuls Guttmann (Berlin) und sind auf den Ausstellungen zu Dresden 1900, sowie zu Berlin 1904 viel und mit Recht bewundert worden. Andere durch Wert und Schönheit ausgezeichnete Objekte besitzt die Sammlung unter den Tierfiguren, die zum Teil, wie die hier wiedergegebenen berühmten Perlhühner und die Eichelhäher, in natürlicher Größe ausgeführt sind. Eine Zeitlang herrschte ja bei dem königlichen Auftraggeber der Wunsch, möglichst große Stücke zur Ausschmückung des „Japanischen Palais" in Dresden (jetzt Bibliothek) zu erhalten. Wenn dies auch, besonders bei dem mißglückten Versuche Kändlers, eine lebensgroße Reiterstatue her- zustellen, über die natürlichen Grenzen des Schönen hinausging, so ist bei den hier zu besprechenden Vogelfiguren jene Grenze durchaus nicht über- schritten. Haltung und Bewegung sowie die sorgfältige naturalistische Farbengebung bewirken hier eine überraschende Lebenswahrheit. Zwei ebensolche Perlhühner befinden sich in Dresden (Johanneum und königliches Schloß); weitere Wiederholungen sind nicht bekannt. Die einschlägige Lite- ratur bietet mehrfache Erwähnungen und Abbildungen der Prachtstücke, so besonders A. Brüning, „Europäisches Porzellan", Berlin 1904, Tafel XIII (farbig); vergleiche auch K. Berling, „Das Meißener Porzellan", Figur 61; Sponsel, „Kabinettstücke", Seite 104; G. Lehnert, „Das Porzellan", Bielefeld und Leipzig 1902, 8.25. Diesen ganz außerordentlichen Meisterwerken reihen sich würdig die Eichelhäher an, die zwei reizende Pendants bilden; auch sie