Sammlung v. Pannwitz, Zwei Gruppen von Kindler (Meißen) behauptet Werden, daß diese Bronzesockel zu den besten Arbeiten ihrer Art gehören; der wundervoll edle Schwung der Linien und der meisterhafte, feste und klare Schnitt bezeugen, daß hiemit nicht zu viel gesagt ist. Auch konnte nur ein Künstler ersten Ranges die Zeichnung dieser Sockel in einen so harmonischen Zusammenfiuß mit der Silhouette der Gruppen selbst bringen. Diese letzteren (bei Berling und Rosenbaum abgebildet, beziehungsweise besprochen) zeugen ebenfalls von großem künstlerischen Feingefühl; denn indem die Bändiger, ein Mohr und ein Türke, reich und tief gefärbt und die Pferde weiß gelassen sind, ist ein kräftiger Gegensatz zur Wirkung gebracht und vor allem dem Porzellan als solchem der freie Ausdruck seiner Formen- sprache gewahrt. Und wie lebhaft ist dieser! Wie fein ist das, man möchte sagen, funkelnde Auge der Pferde modelliert, wie charakteristisch ist die Rasse auch der beiden Männer getroffen! Andere hervorragende Stücke unter den Tierliguren sind zwei Wiede- hopfe, die, äußerst charakteristisch in Form und Farbe, die liebevollste Sorgfalt der Ausführung erkennen lassen, sowie eine große Taube. Letztere, unzweifelhaft eine Schöpfung Kändlers, glänzt in den diskretesten hellen Farben und zeigt von dem feinen weißen I-Iaubenköpfchen bis zu den dick und lang befiederten Füßen eine ungemein sichere Charakteristik. Der Kern und Glanzpunkt der Porzellansammlung von Pannwitz besteht aber in der geradezu verblüffend großen Anzahl seltenster und kostbarster Liebesgruppen, Harlekinszenen, Krinolingruppen und historischer Szenen. Solcher Kunstwerke aus der ältesten Epoche, die im letzten Jahrzehnt nahezu ganz aus dem Kunsthandel verschwunden sind und von denen nur ganz 40