schließlich, das schon weiter oben gestreifte Verhältnis der Spitzenhausindustrie zur mechanischen Spitzenerzeu- gung in Betracht, dem der Fernerstehende das ungün- stigste Horoskop zu stellen pflegt. Nun aber dürfte es denn doch kaum anzunehmen sein, daßineinerEpoche derHoch- blüte wirtschaftspolitischer Erkenntnis an vier verschie- denen Punkten Europas von- einander unabhängig ernst durchdachte Institutionen entstünden,welchesichkeine bessere Aufgabe zu setzen wüßten als just dieDanaiden- arbeit, einem dem Unter- gange geweihten Erwerbs- zweige künstliches Leben einhauchen zu wollen! Tat- sächlich ist die Relation zwischen den beiden Pro- duktionsarten der Spitze keineswegs die feindselige, Bauernhemd in punlo tirato-Arbeit aus Pago, Dalmatien die gemeiniglich angenom- men wird; ja in Frankreich, jenem Lande, das auf beiden Gebieten produktiv und konsumtiv am lebhaf- testen engagiert ist _ man denke einerseits an die Hunderttausende beschäfti- gende Handspitzenproduktion der südfranzösischen Departements, sowie an die I-Iandelswerte von vielen Millionen erzeugende mechanische Spitzen- fabrikation von Calais und andererseits an den immensen Konsum, den Paris als Zentrum des internationalen Modemarktes dirigiert - in Frankreich also dokumentiert es sich, daß beide Produktionsarten wenigstens auf dem Gebiete des Modeartikels geradezu aufeinander angewiesen sind: die leichte An- passungsfähigkeit der Handarbeit gestattet es nämlich der kompliziert zuzurüstenden Maschinenarbeit, jene sozusagen als Versuchsballon für die kommende Moderichtung zu benützen; die Billigkeit und Massenhaftigkeit der mechanischen Produktion wiederum entwertet aufs rascheste die neuen Modekreationen, die baldigsten Ersatz seitens der Handerzeugung heischen; in diesem Kreislaufe der Mode fördern sich Maschinen- und Handarbeit wechselseitig. Als Beleg hiefür diene, daß der hervorragendste südfranzö- sische Handspitzenverleger gleichzeitig in Calais eine mechanische Spitzen-