354 Schloß Frain. Ahnensaal, Stuckschmuck der Fensterleibung ' Zubauten , Ausgestal- tungen. Das Kunstge- werbe wird auf neue Grundlagen gestellt, die kirchliche Tafelmalerei, die Profanmalerei, die Glasmalerei (auf Schloß Teltsch), die Miniatur- malerei (im Znaimer Stadtkodex und in volks- tümlichen Darbietun- gen) widerspiegeln die Fortbildung alter in neuen Geist getauchter Formen und Techniken; Keramik, Glasmacher- kunst, Kunstschlosserei, Buchdruck und Leder- arbeit schließen sich an. Die Olmützer Gold- schmiedemeister haben einen Martin Baumgart- ner und Christian Miller in ihrer Mitte, die den imjahre 18m leider ein- geschmolzenen Sarko- phag des heiligen Leo- pold (Klosterneuburg) hervorbringen, unter den Brünner Erzgieß ern ragt Thomas Jarosch hervor, der Schöpfer des „singenden" Brunnens im Prager Belvedere. Und was ließe sich nicht alles von der mäh- rischen Kunst des XVII. undXVIIIJahrhunderts sagen. Sie verläuft nach denselben Gesetzen wie im übrigen Österreich. Gegenreformation, tiefgehende Umwälzung der Besitzverhältnisse des Adels, kraftvolles Eintreten der Kirche in die Kunstbewegung, mächtiges weithinwirkendes Beispiel des Erzhauses, Prunkfreudigkeit und Begeisterung für alles Schöne und Wertvolle in der Kunst bei allen Reichen und Herrschenden - all diese Voraussetzungen