Jahrhunderts gebracht und ich möchte in diesem Zusammenhange eine Reihe von Mit- teilungen über dieses beinahe unbekannte Gebiet machen, um die Aufmerksamkeit auf dasselbe zu lenken. Es wird sich sicher bei weiterem Studium noch vieles Interessante ergeben. Der Glanz des Wiener Hofes und die Kunstliebe der österreichischen Aristo- kratie dieser Zeit hat viele der reisenden Emailminiaturisten nach Wien gelockt, die sich vorübergehend oder längere Zeit inWien authielten, so zu Beginn des Jahrhunderts C. Boit. Martin von der Meytens, der spätere Hofmaler, erlernte bei Boit in Paris die Emailmalerei und hat unter anderem die Emailporträte Ludwigs XV. und Peters des Großen gemalt. Es ist wohl anzunehmen, daß auch er in Wien noch diese Kunst aus- geübt hat? Auch Liotard malte in Wien Emails und eine Reihe von solchen Porträten im Besitze des Allerhöchsten Hofes werden ihm zugeschrieben." Um die Mitte undin der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts tauchten dann eine Reihe von Emailleuren auf, die Dosen und Porträte, aber auch Porzellane malten, so Wenzeslaus Chudy, der 1758 die herrliche Altwiener Porzellandose im Besitze des Herrn Dr. Figdor mit zwei Porträten und spielenden Putten bemalt hat, von dem es dann bei Baronin Exterde in Wien ein Männerporträt um 1759, bei Dr. Adolf List in Magdeburg ein zweites aus demselben Jahre gibt. In der Sammlung Jaffe in Hamburg waren zwei ovale Emaile von Chudy, je zwei Putten mit Frauenbüste und Erdkugel, den damals so beliebten Allegorien der Bildhauer und Geographen. Das Prager Kunstgewerbemuseum endlich be- sitzt ein emailliertes Kreuz, den Gekreu- zigten darstellend, dem Papst Clemens XIII. gewidmet. Signiert ist es mit dem Namen Chudy und der Bezeichnung „Praga in Bohemia". Leider ist das Datum abge- sprungen. Brustbild eines jungen Offiziers, auf Elfen- bein, von Füger (Simon v. Melaxa, Wien) i" Seine in Wien 1755 französisch geschriebene Selbst- biographie, die Theodor von Frimmel in Beilage 1 seiner Blätter für Gemäldekunde, Juni 1905. S. 15 H. veröffentlichte, meldet: „Sa passion pour PEmaiI iui a en mäme ternps inspire un goßt exzraordinaire pour la Compusition des couleurs. Il a trouve le moien de les pousser ä une grande perfeerion, sur tout le Zinober er le ver: de gris, er il a de Sa Majeste Plmperatrice- Reine un privilege exclusif pour les fabriquer". "Vergleiche Frimmel, Blätter für Gemäldekunde 1905. 1451559" ein" Dame- Auf Elfenmin- Ffin- S. x75 Hi, wo auch ein datiertes und bezeichnetes Email „la zösisch? Zirka x8oo (Alfred Straßer, Wien) lisense" aus dem Besitze des Hofes abgebildet ist.