fällen die geeigneten Bedingungen für eine würdige Unterbringung - weil sie eben im naturalistischen Garten überhaupt fehlen. In dem Bestreben des Bildhauers, durch naturalistische Behandlung des Auf- baues eine unmögliche Anpassung zu erreichen, wo eine betonte Oppo- sition allein möglich ist, liegen die weiteren Konsequenzen dieser ungünstigen Beeinflussung durch die Umgebung. Der Widersinn steigert sich oft bis zur Parallele mit jenen Panoramen, in welchen die Malerei in eine Naturnach- ahmung aus Papierrnache übergeht. Es thront auch im öffentlichen Park die Figur im Straßenkleide auf künstlichen Felsstücken, die von Ranken- und Blattwerk in Bronze umgeben sind - neben lebendigen grünen Pflanzen und natürlich verwittertem Gestein und lebendigen Menschen. Betrachten wir im Gegensatze hiezu die Stellung der Figur im italienischen, französischen, englischen Garten, in unseren herrlichen Parkanlagen der Barockzeit, so muß die Ursache des unbefriedigenden Eindruckes unserer Denkmäler im Grünen klar werden. In einem Fall kämpft das Menschenwerk in vergeblicher Konkurrenz mit der Natur - im anderen macht sich der Menschengeist mit weiser Berechnung die Natur dienstbar - um sie in gesteigerter Vollkommenheit zu genießen. Wir brauchen hier wohl nicht besonders zu betonen, daß es sich bei Erwähnung fremder oder alter Beispiele nicht um Hinweis auf Vorbilder zur Nachahmung handelt. Die glänzenden Bedingungen fürstlicher Prachtent- faltung in Garten und Schloß werden nicht wiederkehren. Unsere Zeit stellt andere Aufgaben - aber unser Verhältnis zur Natur kann wieder einen ähnlichen Grundzug erhalten, wie in den Zeiten architektonischen Auf- schwunges. Und wenn wir gezwungen sind, mehr auf Werke später Kunstblüte hinzuweisen als auf frühere, so liegt dies in der Vergänglich- keit der Gartenkunst. Die früheren Anschauungen sind nur aus bildlichen Darstellungen zu entnehmen, wer aber daraufhin die Malereien an Wänden und Tafelbildern, die Buchillustrationen bis zu den Miniaturen des Mittel- alters zurück verfolgt, wird überall das Vorherrschen des formalen Gartens, des architektonischen Gesetzes konstatieren können. Tatsächlich stammen ja auch die Motive des architektonischen Gartenschmuckes aus den ältesten Perioden der Baukunst und unterlagen im Laufe der Jahrhunderte nur Englisches Gartenhaus aus Eichenholz mit Sxrohdach. P.W.