Franziska Hofmanninger, Vorhang (Applikation) Der Becher, über dessen Geschichte absolut nichts bekannt ist, war in der Sammlung des Mr. John Gabbitas und war im Katalog als italienische Arbeit aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts bezeichnet. ' Die Sachverständigen konnten jedoch darüber nicht einig werden. Mehrere der bedeutendsten Kunst- und Antiquitäten- händler hielten es für eine moderne Fälschung, während die Sachverständigen des British Museums die Echtheit nicht anzweifelten, sich aber der Ansicht hin- neigten, daß die Arbeit deutscher Her- kunft sei. Mr. Charles Wertheimer, der Käufer des Prunkstückes, dessen Meinung in derartigen Angelegenheiten als autori- tativ angesehen wird, ist überzeugt, daß zum mindesten der Fuß und die Schale aus Italien stammen und daß das Figürchen des einen Delphin reitenden Neptuns mit dem Trident allenfalls von einem deutschen zeitgenössischen Gold- schmied angefügt wurde. Die Kristallschale stellt ein geflügeltes Ungetüm vor, dessen Kopf die Lippe des Bechers bildet. Am Fuß sind Muscheln in Relief geschnitzt. Die Metallmontierung ist durchwegs aus Gold mit reicher Emailverzierung und eingefaßten Edelsteinen. Der Griff mit der Neptuniigur ist gleichfalls aus emailliertem Gold. Die Größe ist zirka 4x Zentimeter Länge und 32 Zentimeter Höhe. P. G. K. ÄHRISCHES GEVVERBEMÜSEUM BRÜNN. Der kürzlich erschienene Jahresbericht dieses Museums bemerkt einleitend, daß das abgelaufene Jahr für das Mährische Gewerbemuseum dadurch besonders bedeutungsvoll geworden ist, daß einer- seits in einer größeren Zahl mährischer Industriestädte durch die systematischen Veran- staltungen des Museums das Ausstellungswesen im ganzen Lande die wünschenswerte Regelung erfahren hat und andrerseits durch die Anstellung eigener gewerblicher Fach- lehrer dem Museum nunmehr selbständige Fachkurse angegliedert werden konnten. Im weiteren entnehmen wir unter anderem, daß das Museum im Laufe seiner vierjährigen Tätigkeit als Vorort zwölf Verbandsausstellungen veranlaßt hat, welche in sechzehn Städten zusammen 82 Veranstaltungen ergaben. Der jahresbesuch bezifferte sich auf 45.554 Personen; hievon entfallen auf die Sammlungen und Ausstellungen 44.061, auf die Bibliothek 500 und auf die Vorträge 993 Personen. Der Besuch der Bibliothek bezifferte sich auf 500 Personen, welche 650 Werke benutzten. Außerdem wurden an gewerbliche Genossenschaften Umlaufsendungen von Fachschriften neu eingerichtet, die jeweilig auf acht Wochen verliehen werden und jedem Genossenschaftsmitgliede Gelegenheit zur Kenntnisnahme neuer Arbeitsarten, Werkzeuge und Bezugsquellen bieten. Zu den Ent- lehnungen der Bibliothek sind auch in diesem Jahre die künstlerischen Wandbilder zu