49b die meisterliche Linienführung und große Farbenpracht zeigen. Rusell Green, Van Laer, Iness, Walter Palmer, Ben Fester, Walter Clark, alle mehr oder weniger zur „tonal School" neigend, standen auch zuvorderst im Landschaftlichen. Sehr viel Aufmerksamkeit erregten die Arbeiten des jungen Jonas Lie, auf den ich bezüglich seinerSpezialausstellung zurückkomme. Im Figuralischen war es John W. Alexander, der sofort die Aufmerksam- keit auf sich zog durch eine in Linien und Komposition eigenartige Frauengestalt. Seine Porträte wirken nicht sehr individuell, son- dern mehr dekorativ. Auch die Farbenskala ist eine den dekorativen Zwecken angemes- sene. Robert Henris spanische Tänzerin im hochroten Gewand wirkte frappierend und auch seine anderen Gemälde, obgleich alle sehr verschiedenen Sphären angehörig - das eine das Porträt des Millionärs F. Ambrose Clark, ein anderes das Bildnis eines klug aussehenden Negers - zeigen Henri als einen jungen Meister, dessen Gestalten von künst- lerischer Empfindung durchglüht sind. Eine starke Künstlerpersönlichkeit tut sich in jedem kund und sie wirken daher originell. An Zartheit der feinen Individualisierung im Porträt steht wieder Alphonse jongers voran. Sehr gedankenvolle Bilder liefert Glackens, nur sind seine Farben etwas düster, aber in der kraftvollen Unmittelbarkeit gemahnen sie manchmal an Frans Hals. Ein anderer der Jungen, die ihre eigenen Wege gehen, ist George Luks. Sein tanzendes Kinderpaar ist so von Lust und Licht erfüllt, daß es einem wohl wird. Holländischer Eintiuß ist in der Behandlung sichtbar. Blommers scheint Luks nahe zu stehen, aber seine Farbe ist frischer. Warren B. Davis brachte Naturallegorien von subtilem Reiz, Frank Vincent Dumond glutvolle, poetische Darstellungen und auch hier wieder in erster Reihe sind John Hennings Frys Frauengestalten aus Mythen und Sagen zu nennen. Eine keusche Anmut mit edler Formengebung gepaart, ist ihnen eigen, die Farben sind nie grell, aber stets reich und harmonisch. Der Eindruck ruhiger Harmonie, bewirkt durch das Ebenmaß in Zeichnung, Farbe und Komposition, der Frys Schöpfungen auszeichnet, ist stets vorherr- schend. Meritt William Chase, der Kinder in ungemein großzügiger Weise darstellt, das Selbständige, ich möchte sagen Selbstverständliche amerikanischer Jugend so treßlich charakterisierend, hat auch für diese Isidor Konti, Brunnengruppe 51'