Es muß ein eige- ner Zauber in dem Wesen des alten, , derben und humor- vollen Zimmermann gelegen haben, der auf seine überrnütige und hoffnungsvolle Schar die eigene Be- geisterung zu über- tragen vermochte; der die Überzeugung von der Notwendig- keit ernster und rast- loser Arbeit vor der . Naturtiefeinpüanzte, i der die Sehnsucht ' nach dertieferen Er- ' kenntnisvomWesen der Kunst in den jun- gen Seelen weckte . und förderte. , . Was aber Wien als Kunststadt da- mals den Künstlern bieten konnte, ken- nen wir aus dem Schicksal und den Worten des Märty- rers G. F. Wald- müller, der bitter genug davon zu sprechen wußte. Es ist nicht zu wundern, wenn sich der Drang auszuwandern in den jungen Gemütern festsetzte, die so sehr nach Anregung und Belehrung dürsteten und so wenig festen Boden unter sich fühlten; man war der akademischen Rezepte gründlich müde geworden, fand aber keine Führung für einen neuen Kurs. Wohl wußte man, wie es im Westen gärte, wie große Talente ganz neue Wege gebahnt und Großes voll- bracht hatten; aber nur ein einziger Kunsthändler hatte einzelne Bilder her- übergerettet, ganz wenige private Sammler hatten sie bei sich aufgenommen, ohne daß der volle Wert ihrer Erwerbungen gewürdigt wurde. Viel war in Wien nicht von der neuen erstarkenden Kunst zu fühlen. Ribarz hatte Energie und Mut genug, um den Entschluß, nach Paris zu ziehen, in sich reifen zu lassen. Er hatte, durch Schulfreunde begünstigt, Anschluß an kunstliebende Kreise der Wiener Gesellschaft, die Beziehungen j. Engelhan, Rudolf Ribarz 57'