Rudolf Ribarz, In den holländischen Dünen zu fordern und ertrug willig die bittersten Entbehrungen, ohne seine Ange- hörigen von seiner bedrängten Lage in Kenntnis zu setzen. Zuerst war ein wohlhabender Schulfreund, der ihn auch später niemals im Stiche ließ, sein Wirt und sein Rückhalt. Auch künstlerischen Anschluß fand er gleich. Jettel war kurze Zeit vor ihm nach Paris gekommen. Eduard Charlemont lebte dort in guten Verhältnissen. Der Letztere hatte damals großen materiellen Erfolg, bewohnte ein eigenes Hotel mit Atelier am Boulevard Clichy und hielt auch offenes Haus für seine Freunde Ribarz und Jettel. Ersterer teilte auch zeitweilig seinen Arbeitsraum, konnte sich aber bald ein kleines Atelier in der Nähe mieten, als er seine Arbeiten zu verwerten begann, obwohl sie ihn nicht befriedigen wollten. Es lebte damals eine Kolonie von deutschen, österreichischen und ungarischen Malern in Paris, die von dem Kunsttreiben der großen Stadt angelockt waren, und die eng zusammenhielten. Aus der Wiener Schule waren noch Wenzel Schwarz, Ruß und Paal, aus Deutschland Gotthard Kuehl und Liebermann, aus Ungarn Munkacsy bei den regelmäßigen Zu- sammenkünften, zu denen sich manchmal Kunstfreunde, wie der öster- reichisch-ungarische Gesandte Graf Hoyos gesellten. Hier wurden die bren- nenden Fragen der Kunst diskutiert, die alle bewegten, hier wurde das Feuer genährt, das in ihnen die tiefen, ernsten Eindrücke entfachte, welche von französischer Art zu empfinden und zu arbeiten ausgingen. Ribarz fühlte besonders lebhaft, wie sehr er vom Wege entfernt war, der ihn von den Schulfesseln befreien konnte. Wie weit war die erzählende