Rudolf Ribarz, Schloß Gondorf a. d. Mosel, 1885 Art zu malen, welche er in der Gebirgsnatur zu üben gelernt hatte, von der eindringenden Naturbeobachtung getrennt, die vor ihm ihre glänzenden Resultate zeitigte. Die Paysage intime hatte damals den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht; die großen Künstler, die sie geschaffen, hatten wohl nicht alle die Früchte ihrer Lebensarbeit ernten können, aber die heran- wachsende Generation blickte zu ihnen auf, wie zu leuchtenden Sternen. Einer von ihnen, Daubigny, sollte Ribarz zur rechten Zeit die hilfreiche Hand reichen, als der junge Kämpfer daran war, den Mut zu verlieren. Ribarz hat in späteren jahren oft erzählt, welch erlösenden Einfluß ein Wort dieses Künstlers auf ihn ausgeübt hatte. Verzweifelt und dem Selbst- mord nahe, blickte er in der ersten Zeit seines Pariser Aufenthaltes auf seine Studien, die ihm so weit von jeder Wahrheit entfernt schienen. Eine mit- fühlende Freundin (L. Parmentier) führte den Verzweifelten mit seinen Arbeiten zu Daubigny, der ihn wohlwollend aufnahm und folgendes sagte: „Mein Lieber, Sie zeichnen ja sehr gut, aber Sie suchen zu sehr den Gegen- stand selbst zu fassen, anstatt den Eindruck auf Ihr Auge (Fimpression) fest- zuhalten." Damit wurde ihm ein neuer Weg geöffnet. Er ging nun der male- rischen „Erscheinung" der Dinge nach und begann sofort in nächster Nähe,