allein nicht ausleben konnte. Den Innen- raum als Ganzes wollte er beherr- schen und die Vor- liebe französischer Architekten für Pan- neaux, für gerahmte Felder, kam ihm zu Hilfe. Die naturalis- tische Landschaft, wie er sie pflegte, war wohl zur un- mittelbaren Anwen- dung für dekorative Zwecke nicht geeig- net. Er fand sein eigenes Auskunfts- mittekPflanzenWerk mit großen Blüten und Früchten und Rudolf Ribarz, Alle Weiden am Chiemsee (Überschwemmung), 1898 kräftigemBlattwerk a wie es sich an Mauern herabrankt, aus dem Wasser aufwächst, in Obst- und Gemüsegärten die beladenen Arme in die Luft hinausstreckt, benützte er als kräftige Note für den Rahmen, den unmittelbaren Vordergrund, zu dessen Opposition er die luftigen Ausblicke auf landschaftliche Hintergründe einsetzte. So schuf er viele Paravants und Parmeaux. Ein Pariser Speisesaal wurde so von ihm dekoriert. Die große Folge prächtiger Blumen- und Früchte- studien, welche sich im Nachlaß vorfindet, legt Zeugnis ab von dem inten- siven Studium, das er als Vorarbeit im Jardin des plantes und an abge- schnittenen Blumen machte. Auch die Pariser Obst- und Gemüsegärten sahen ihn oft. Er liebte es, „Kraut und Rüben" zu malen, wie er sich scherzhaft aus- drückte. Diese Tätigkeit sollte ihm später zu nutze kommen, als er in seine Heimat zurückkehren konnte. Obwohl Ribarz ganz im Leben der französischen Kunstwelt aufging, für sein Vaterland ganz verloren schien, sandte er doch manches Bild ins Wiener Künstlerhaus, da er der Genossenschaft seit ihrer Gründung an- gehörte. Häufiger gelang es ihm allerdings, in München erfolgreich auf- zutreten und er äußerte sich in seinen Briefen oft bitter darüber, wie fremd er seinen engeren Landsleuten geworden war. Im Jahre 1886 hatte er zu seiner Freude Gelegenheit, wenn auch indirekt, für Wien zu wirken. Eduard Charlemont hatte drei Deckenbilder für das Foyer des neuen Burgtheaters zu malen und gewann seinen alten Freund