um; Mm J . CF mmfljinlgÜ n l Gelnhausen (Häusergruppe bei der Marienkirchc) namenlosen und nicht registrierten Schöpfungen zugewendet, die denselben Stempel der Zeit, wenn auch nicht jenen des Genius tragen. Künstlerische Empfindung und wohltuende Einheitlichkeit des Ge- schmacks sprechen aus den alten Stadtbildern, verleihen dem einfachen alten Bürgerhaus einen Reiz, den der moderne Architekt vergeblich zu er- reichen strebt. In seiner Studie über „Stil in der Baukunst" hat ein hervorragender moderner Architekt, H. P. Berlage, diese Tatsache zu begründen versucht. Er kennzeichnet diesen Reiz, indem er die „Einheit in der Vielheit" alter Kunsttätigkeit hervorhebt und die Zerrissenheit unserer sozialen Verhältnisse dafür verantwortlich macht, daß wir der Ruhe und Geschlossenheit auch in unserer Kunsttätigkeit entbehren müssen. Mag man auch mit Berlage noch so sehr davon überzeugt sein, daß wir nach Überwindung des formal-ästhetischen Ballastes wieder auf den Weg zu unbefangener Ausdrucksfähigkeit gelangen, daß die sozialen Kämpfe unserer Tage endlich dazu führen müssen, auch den Lebensformen kom- mender Geschlechter die Einheitlichkeit zurückzuerobern - man wird immer wieder gerne zur Betrachtung alter Kunstübung zurückkehren und in ihrer Ruhe und Bestimmtheit Anregung zu neuem Wirken finden. 77