Material ist ein fein-
geschlemmter, stark
eisenhaltiger Ton
vonhellroterFarbe,
welcher sehr dünn-
wandig bearbeitet
und fein profiliert
werden kann und
die Nachbildung
von Metallgefäßen
gestattet. Er bildet
für sich daher von
Anfang an, trotz
der Abhängigkeit
von hellenistischer
Arbeit, eine von
dem griechischen
Vasenstileganzver-
schiedene F ormen-
welt aus. Die cha-
rakteristische rote
Farbe rührt von
Beimengungenvon
Eisenoxyd her, der .
weichschimmernde ' ' '
Glanz von alkali-
schen Glasuren,
Magnesia,Kaliund i
Natron. Während
dieser künstlich
hergestellt wurde,
ist das die rote
Farbe bedingende
Eisenoxyd von Na-
tur aus in größeren
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„SaIzhaus" in Frankfurt am Main (XVII. Jahrhundert)
oder kleineren Mengen beigegeben, fehlt aber bei den geringeren Sorten
auch gänzlich. Man unterscheidet danach die echte Sigillata mit tiefrotern,
glänzendem Firnis und rotem Bruche, dünnwandig, scharf gebrannt und fein
profiliert; die belgische Ware mit hellrotem, orangegelbem Firnis, blaßrotem
Bruche, dicker Wandung und wulstigen Profilen; ferner die Pseudosigillata
des III. und IV. Jahrhunderts n. Chr. aus weißem oder grauem Ton, mit hell-
rotem Firnis, wobei ersterer dickwandig und grob profiliert, dieser dagegen
sehr fein geschlemmt und mit seinen scharfen, kantigen Profilen gleichfalls
zur Nachahmung von getriebenen Metallgefäßen geeignet ist. Die daraus