Tüchtigkeit und Natur allent- halben, wo man es aufgreifen mag, außerin der Nähe, gleichsam der K0ntagien- sphäre der städ- tischen Weltkul- tur. Der Lebens- grund, aus dem diese Erzeug- nisse bei allen Völkerschaften des Reiches erwachsen sind, ist eben überall im Wesen der gleiche, und hauptsächlich in rein äußerlichen Dingen des Geschmacks, in einigen formellen Überlieferungsreihen liegen, von der Sprache abgesehen. auf der urwüchsigen Unterschicht der Völker die nationalen Unterschiede. Was nun hier in der Ausstellung aus allen Ländern des Reiches, zumeist aus den letztvergangenen Jahrhunderten und nur zum geringen Teil aus der lebendigen Gegenwart - Galizien, Bukowina, Dalmatien - unter dem volkskünstlerischen Gesichtspunkt zusammengetragen worden ist, das ist eigentlich nur zum Teil und in einem ganz besonderen Sinne wirkliche Volkskunst. Unser Gesichtswinkel dabei ist nicht der des Volkes. In jener weitherzigeren Auffassung, welche jedem Ding von Menschen- hand, das seinem Zweck vollständig entspricht, Schönheitswert zumißt, erscheint uns die ganze Bauernarbeit, alles naive Hauswerk der Primitiven, weil aus innerlicher Tüchtigkeit und der einfachen Notwendigkeit geboren, als ästhetischer Wert, als künstle- rischen Charakters. Das schlichte Bauernhaus als ganzes, ein einfacher Gartenzaun, die armselige Kien- leuchte, ein simpler Krug und der- gleichen mehr mögen uns so schon an sich als Kunstwerke gelten, ohne im geringsten durch Zier undSchmuck in ein höheres ästhetisches Bereich gebracht zu sein. Gewiß hätten wir Kulturmenschen, die wir unsere Exi- stenz mit einem überlieferten kindi- Sehen und übefßüSSigen Kunsttrödel Bexnaltes Brautschaff mit Deckel, Oberösterreich (Kai. 96) Eierschüssel, Holz mit Kerbscbnittverzierung, Campill in Enneberg (K31. 705)