brachte da fünf Jahre zu und sein Onkel half ihm dann auf die Münchener Akademie (1848-50), von wo er 1852 nach Wien ging. Als Führich- Schüler, mit Trenkwald als Kameraden, lernte er das feine Komponieren und die frisch glänzende E; Farbe, die man an seinen ' ' kirchlichen Malereien schätzt. Wien besitzt deren mehrere, die noch heute ihren Eindruck machen. So das präch- tige Mosaikbild (aus- geführt in der Neuhauser- sehen Mosaikwerkstätte zu Wilten) auf dem Ferstl- schen Hochaltar in der Schottenkirche: Herzog Heinrich jasomirgott der zwischen Heiligen thro- nenden Madonna das Mo- dell der von ihm gestifte- ten Schottenkirche dar- bringend; dann einige Glasfenster in der Votiv- kirche. Solche hat er auch in der Kirche der barm- Ruthenische Kostüme (Kat. XI, 64. 65) herzigen Schwestern zu Krakau. In der Spitalkirche zu Trier befinden sich von ihm eine I-Ieiligenfamilie und vier Einzelfiguren von Heiligen; in Nancy ist die Lothringerkirche von ihm mit etwa 50 Bildern ausgemalt. Auch als Lehrer hatte er Erfolge; er wurde 1868 bei Gründung der Kunstgewerbeschule zum Professor an dieser Anstalt ernannt, die er 1888 verließ. Einer seiner Schüler ist Professor Josef Tapper in Innsbruck. In den letzten Jahren kränkelte er viel und kam der Welt immer mehr abhanden. Aber nun, da der Vergessene auch verstorben ist, erwacht die Erinnerung an den treiflichen Menschen und Künstler, dessen Name in der Kunstgeschichte Wiens verzeichnet bleiben soll. 2111i; '- A ERLINER DEKQRATIVE CHRONIK. Der Dezember brachte eine Spitzen- ausstellung von Reichtum und Fülle. Sie war in den Räumen des neuen Frauen- lyzeumklub veranstaltet und Fräulein Marie von Bunsen hat sich um sie große Verdienste erworben, nicht zum wenigsten durch einen klaren und kenntnisreichen Führer, den sie schrieb, einen kundigen Ariadnefaden durch das Labyrinth des unendlichen Spitzenreiches. Ihre besondere Bedeutung hatte diese Ausstellung noch dadurch, daB kostbare alte Stücke aus königlichem Besitz, wie sie sonst kaum öffentlich zugänglich sind, hier in Vitrinen zur Schau lagen. 10