zwölf aus dem Steinsockel halb herausragenden mas- siven Stieren, die in der prachtvollen Haltung von Kopf und Nacken charak- teristisch unterschieden sind. Schier klassisch ele- gante Wellen- und Stab- protile fassen die in Hoch- relief gearbeiteten Dar- , Stellungen, hauptsächlich aus der Heiltätigkeit jo- hannes des Täufers ein, die auch hier wieder durch eingekratzte Inschriften erklärt werden sollen. Wie auf dem Schreine des hei- ligen 1-Iadelinus ist der Boden der Begebenheit gleichfalls durch einen Metallstreifen alsErdwelle bezeichnet; weiterem Anstreben einer räumlichen Tiefenwirkung wußte hier aber glücklicherweise die künstlerische Feinfühligkeit für den zu wahrenden Charakter des Flächenstils Einhalt zu tun. Die die einzelnen Szenen trennenden Bäume sind von der in der romanischen Kunst üblichen Art: Kugelkronen mit dicht gestellten oliven- oder maulbeer- förmigen Blättern und so fort auf zierlichen, sich gegenseitig in an- genehmer Kurve überschneidenden Stämmchen; daneben entwachsen farrenkrautartige Pflanzen dem Boden. Interessant ist es, wie der Künstler das freifließende Wasser darstellt, ein ikonographisches Postulat der Taufe Jesu im Jordan, sowie einer Taufe, die Johannes an zwei vornübergebeugten im Profil gesehenen Gestalten vollzieht. Raumtiefe hatte er nicht geben wollen, Überschneidungen hätten das Motiv verundeutlicht, so greift er zu dem seltsamen Mittel, das Wasser gleichsam als feste Substanz rings um die Gestalten bis zum Knie oder Nabel emporzuhäufen. Daß ihn diese Lösung aber auch selbst nicht befriedigte, erhellt aus der Tatsache, daß er womöglich der Flußtaufe aus dem Wege ging, sie durch die Beckentaufe ersetzendfi Allüberall ist bei dem Taufritus noch die uralte liturgische Form des Eintauchens („immersio"), nicht die des späteren Ansprengens („adspersio") gewählt. Auch hier sind noch deutliche antike Reminiszenzen wahrnehmbar, deren Zustandekommen man sich entweder durch Einflüsse von Ostrom oder aber durch den engen Zusammenhang mit dem süd- burgundischen Arelate, einem Teil der einstigen transalpinen, gallischen ' Vergleiche parallele Erscheinungen am späxromanischen Taufbecken im Dome zu Hildesheim. Taufbecken von Renier de Huy in St. Barthelemy zu Lüttich, ca. x x30