108 Buchdeckel im XVI. oder gar erst im XVII. Jahrhundert einer gründlichen Überarbeitung unterzogen worden ist. Das vierte Eckmedaillon scheint ein spätrömisches Tonsiegel zu sein: zwei bärtige Köpfe mit der Majuskelüberschift: + S a P 1- A 1- 1- S 1- P 1- E 1-. Der Rand ist in mehrere Abschnitte zerlegt, an den Ecken sind runde Emailplättchen mit fast hexaedrisch geschliffenen aufsitzen- den Achatkugeln festgelötet; sonst finden sich hier Grubenschmelzstreifen Aus den Villacber Fachkursen x strengerer geometrischer quadrat-, kreis- oder zickzackförmiger Musterung, während das Ornament der Eckscheiben sich mehr in der Nähe des natürli- chen Blumen- und Rankenwerks hält. Nur in der Mitte der beiden Seitenstreifen ist das Email ausgeschaltet, um von Goldliligrandrahtseilchen, überspon- nenen, mit cloissonierten, cabochonartig geschliHenen Amethysten besetzten Feldern abgelöst zu werden. Hierauf erhebt sich auch die ovale Montierung der oben genannten Perlmuttermedaillons mit den beiden Heiligen Sebastian und Georg, welch erstere ebenfalls auf einer freilich etwas engeren Filigran- artig hergestellten Fläche als Rosen- und Tafelsteine geschliffene Brillanten und Rubine - auch hier wieder in „chätons" (Kästchen) gefaßt - trägt: Stein- schliffe, die allerdings auch für eine viel spätere Zeit als das XILJahrhundert sprechen. - Oben und unten endlich treffen wir noch je eine römische Gemme inmitten des "Randes: ein Jünglingskopf in Granat und ein über