serer Zeit seltener geworden. Gläubige und einfache Natu- ren begnügen sich mit dem Symbol des Kreuzes, der viel- sagenden und doch so einfachen Engels- gestalt. Bartholome hat in einernichtsehr glücklichen Form in seinem Grabmal auf dem Montmartre die Idee der Auferste- hung wieder aufge- griffen, indem er eine weibliche Idealge- stalt, die Seele, sich zwischen dem Sar- kophag und dem Dach eines Tempel- chens, eines kleinen VIII. Ausstellung der Arts dan Crafts Society, London. Holzschnitzerei in Relief, dorischen Heroons, St. Georg und der Drache, von W. Hart (Guild of Handicraft) hervorzwängenläßt. Da der Dekel des Sarkophags geschlossen ist, erscheint der Ausdruck nicht so sinnfällig wie bei den älteren Darstellungen, in welchen der Auferstehende die Bande des Grabes sprengt und wie Christus über den Tod triumphiert. Sonst sind in Frankreich transzendentale Gedankengänge besonders bei Denkmälern für die im letzten großen Kriege Gefallenen beliebt. Über einer Gruppe von Toten und Verwundeten erhebt sich der Genius des Ruhmes, der Vergeltung, die Personii-ikation Frankreichs, einer Provinz, einer Stadt, zu weiterem Kampfe anfeuernd oder das Opfer des Blutes mit dem Lorbeerzweige, der Palme der Unsterblichkeit lohnend. In Deutschland läßt man aus dem Kampf- getümmel das neu geeinigte Vaterland, sei es in allegorischer Gestalt, sei es im Bilde des alten Kaisers erstehen. In edelmütiger Rücksicht auf den Über- wundenen vermeidet man prahlende Triumphe und stellt das allgemein Menschliche, die Trauer um die Gefallenen, in denVordergrund, manchmal, wie zum Beispiel in Düsseldorf allzusehr. An Realismus kaum zu überbieten ist das Kriegerdenkmal auf dem malerischen Friedhofe einer kleinen rheini- schen Stadt, das im Schatten einer mächtigen Trauerweide eine einfache Stele aus schwarzem Granit mit Waffentrophäen zeigt. Diese sind aus echten Waffen, I-Ielmen, Kürassen, Pallaschen, Flinten, Bajonetten und Kanonen- kugeln gar nicht ungeschickt zusammengesetzt. Form und Material der Helme