von Lethaby entworfene Kredenz dem ältesten und dem bestbewährten Muster des einfachen Küchenmöbels, wie es in vergangenen Jahr- hunderten aus Eichen- holz gezimmert wurde. Die einzigeAbweichung ist die gewellte Linie unter den beiden Laden, die übrigens sehr stö- rend wirkt und kaum als Verbesserung der Ur- form angesehen werden kann. Die Originalität des Künstlers zeigt sich in der ganze Ober_ Vlll. Ausstellung der Arts und Crafts Society, London. Modell für eine Häche bedeckenden Be- Kassette von Florence H. Steele malung mit regelmäßig wiederholtem Rankenwerk und Blümchen in grün und rosa auf weißem Grund. Die Wirkung ähnelt vielleicht ein wenig jener der Glasurziegel eines Waschtisches oder einer Kaminumrahmung; das Muster ist vielleicht ein wenig zu verwirrt und unruhig und eher für eine Tapete geeignet als für eine Kredenz. Trotzdem läßt es sich nicht leugnen, daß das Stück dem Auge gefällig ist - licht und freundlich und ein vortrefflicher Hintergrund für das anmutig dekorierte Porzellan von Alfred H. Powell, von dessen Hand auch die Bemalung der Kredenz herrührt. Es läßt sich wohl manches daran tadeln, aber als Anregung zu neuen Experimenten ist Lethabys Idee willkommen und wird zweifelsohne zu Besserem führen. Jedenfalls ist Lethaby dieses Küchenmöbel besser gelungen als eine gleichfalls von ihm entworfene und von Augustus Mason ausgeführte Speisezimmerkredenz. Das lichte Naturholz ist an den Außenseiten der Laden mit anderen Holzsorten eingelegt. Nicht nur ist die Methode selbst verwerflich, da Einlage dieser Art sich nur für poliertes Edelholz eignet und auf der rohen, der Beschmutzung und Entlärbung zugänglichen Grund- lage nicht am Platz ist, sondern das Ornament als solches ist von un- glaublicher Geschmacklosigkeit - ein kaleidoskopartiges Gewirr von Kurven und Vierecken, von Ranken mit schachbrettartig eingelegten Blumen. Dieses Schachbrettmuster ist in seiner ursprünglichen Form eine Erfindung der Kunstmöbell-irma Heal 8: Son, doch war seine Anwendung nur auf dünne Leisten und Umrahmungen beschränkt. Leider wird davon in der Arts and Crafts-Ausstellung zu viel Mißbrauch getrieben. Gute Anwendung des Motives findet man in den Kreuzbalken der Verglasung und in der Tür- umrahmung eines Eckschrankes aus englischer Eiche von Ernest W. Gimson an