zugestalten vermag; es wird Genuß bereiten, die tieferen Gesetze menschlicher Ent- wicklung auch in scheinbar ge- ringfügigen Dingen ebenso wirksam zu erkennen wie in den augenfälligsten. Man wird auch bemerken, daß jede Zeit in ihrer Art Vollendetes ge- schaffen hat und daß dies Schöne vielfach auch noch für uns lebendig geblieben ist. Viel- leicht wird man aber auch empfinden, daß, da alles Alte sich stets gewandelt hat und da selbst vom alten Guten nicht alles mehr unserem Gefühle entspricht, auch die Gegenwart das Recht und die Pflicht hat, neben das treffliche Alte, auf das wir nicht verzichten wol- len, neues Schöne zu setzen. Deshalb wird es vielleicht nicht wertlos sein, wenn auch hier der Versuch gemacht _ _ -- _ Claudia, Tochter Heinrich II. von Frankreich, von F. Clouet wird, 911'199 kurzen Ubefbllck In der Pinakothek zu München (Nach einer Originalaufnahrne über künstlerische Ent_ von Franz Hanfstaengl in München) Wicklung der Spitze zu bieten. Es darf dies wohl um so eher geschehen, als die umfassenderen Arbeiten über die Spitze entweder bereits mehrere Jahre zurückliegen und daher naturgemäß in manchen Punkten überholt sind, oder von vorneherein strengerem Urteil nicht standzuhalten ver- mögen? Wenn wir uns über die Spitze klar werden wollen, so müssen wir uns vor allem hüten, uns durch Worte beirren zu lassen und überhaupt zu viel Wert auf sie zu legen. Dieser Fehler ist allerdings oft begangen worden; besonders die englischen Behandlungen unseres Gegenstandes, unter denen das Werk der Frau Palliser immer noch eine hervorragende Stellung ein- nimmt, sind vielfach in diesen Fehler verfallen; es wird darüber häufig der 4' Von einem der verbreitetsten Werke sei hier die Neuausgabe angeführt: „History of Lace by Mrs. Bury Palliser, edited by M. jourdin and Alice Dryden." London xgoz. Zu erwähnen wäre etwa noch: Mrs. F. Neville jakson „A History of Hand-made Lace", London rgoo. Das neu erschienene „Lace-book" von N. Hudson-Moore (London xgo5) scheint einen Amerikaner zum Verfasser zu haben, in dessen Vorstellung sich - wie der Europäer etwa die großen Entfernungen zwischen Städten Amerikas nicht immer richtig vor Augen hat - wieder die Jahrhunderte der europäischen Entwicklung zu einer etwas unklaren Einheit zu verschmelzen scheinen. Förderliche Werke sind unter anderen die von Seguin ("La Dentelle". Paris 1875), von L. Duval ("Documenta pour servir ä l'histoire de la fabrication du Point d'Alencon".Alenz;on m83) und Mrne. G.Despierres ("Histoire du Point d'Alenn;on", Paris m85), von Pierre Verhaegen (.,La dentelle et la broderie sur tulle [en