Spitzen- und Ponrätausstellung in Wien. Kragen, Klöppelarbeit, die Verbindungen mit Silber geHochten, auf den Blumen Silber aufgenäbt, Anfang des XVII. jahrhundertes. 1,5 d. n. Gr. (Kam-Nr. x39) maglia", eineArbeit, die anscheinend auf einem fertighergestellten (geknoteten) Netze ausgeführt wurde, im Gegensatze zum „Plmto fatto su la rete", der ursprünglich gewiß nur eine bestimmte Netzarbeit bezeichnetf" aber an der genannten Steile wohl schon dasselbe bedeutet, wie das später noch übliche Verkleinerungswort „retice1la", nämlich die Arbeit auf einem durch Aus- ziehen aus der Leinwand gewonnenen Netze; „punto in aere" ist dann eine ganz frei genähte Arbeit. Catanea Parasole unterscheidet in ihrem „Teatro delle nobili et virtuose donne . . ." (Rom 1616)": gleichfalls: „Lavori de maglia (maglia quadra)", also Netzarbeiten, dann „Lavori di ponto in aria", freie Näharbeitenft" und „Merletti di ponto Reticella", Reticellazacken, sowie „Lavoro di ponto reale e reticella", wo die Bedeutung des Ausdruckes Reticella besonders klar wird, eine Verbindung von erhabener Weißstickerei mit Durchbrüchen, wie sie auch in der Ausstellung bei mehreren Stücken vertreten war. Da in diesen aus der Leinwand geschaffenen Durchbrüchen hauptsächlich geometrische - besonders auch kreisförmige - Muster gearbeitet wurden, scheint der Ausdruck, der ursprünglich technischen Sinn hat, allmählich für eine bestimmte Kunstform, nämlich für die geometrischen und vor allem für die kreisförmigen Muster üblich geworden zu sein. äk e? ßlK "' „Entwicklungsgeschichte der Spitze", Seite 24 H. "' Man vergleiche auch ihr „Studio delle virtuose donne", Rom 1597. "W "Ponto in Arie" wäre wörtlich „LuftstickereP; doch darf man diese Arbeiten nicht mit den heute als "Luftstickerei" bezeichneten Erzeugnissen verwechseln. Bei diesen wird die Stickerei mit der Stickmaschine mechanisch auf einem Untergrundstoße vervielfältigt und dann der Untergrundstoß durch Ausschneiden oder chemisch entfernt, so daß nur die gestickten Formen mit ihren gestickten Verbindungen llbrig bleiben. Wenn die Entfernung des Grundstoies chemisch vor sich geben soll, mllssen GrundstoE und Stickerei natürlich aus ver- schiedenem Materiale (zum Beispiele Seide und Baumwolle) sein, damit sie nicht von ein und demselben che- mischen Mittel zerstört werden-Der Ausdruck „punto a fogliani" bezieht sich wohl auf die Blatt- oderRanken- formen mancher Spitzen, braucht aber nicht gerade auf gewisse Arbeiten mit plastisch herausstebenden Blumen- blättern (zum Beispiele Abbildung auf Seite 378) beschränkt zu werden.