industrieausstellung statt, welche Spitzen und Weißstickereien älterer und neuerer Erzeu- gung umfaßte. Die Ausstellung, welche bis 3x . Juli dauerte, war von r 7.93 3Personen besucht. Am n. Mai wurde die Schiller-Ausstellung eröffnet. Diese Ausstellung, welche am 2. Juli geschlossen wurde, war von 1r.gr7 Personen besucht. In der Zeit vom xz. bis 3x.Juli fand eine Ausstellung von Konkurrenzarbeiten von den Schülern der k. k. kunstgewerblichen Fachschulen Österreichs statt. Vom 12. bis 3x. Juli waren die Schiller-Konkurrenzarbeiten für die Gußplakette der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der Medaillenkunst und Kleinplastik ausgestellt. Am g. November wurde die Ausstellung kunstgewerblicher I-Iausindustrie und Volkskunst eröffnet, die bis 3x. Dezember 1905 von 28.436 Personen besucht wurde. Das Museum wurde in dem Berichtsjahre von Ihren k. u. k. Hoheiten den Herren Erzherzogen Franz Ferdinand und Karl Franz Joseph, den Frauen Erzherzoginnen Maria Josefa, Maria Theresia, Isabella, Marie Valerie, Maria Theresia, Alice, Margareta, Agnes und Maria Annunziata sowie von Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin Sophie Hohenberg wiederholt besucht. Die Büchersammlung wurde im Jahre 1905 um 23x Werke - ungerechnet die Fort- setzungen der Zeitschriften und zahlreichen Lieferungswerke - vermehrt. Ihr Bestand belief sich im Jänner 1906 auf x3.976 Nummern. Hievon entfallen 26 auf Geschenke, 205 auf Ankäufe. Die Zahl der Bibliotheksbesucher betrug im Jahre 1905 x6.644, und zwar 13.040 in den Tagesstunden und 3604 in den Abendstunden. Die Verleihungen von Büchern und Vorlagen nach auswärts, an Schulen, Kunstgewerbetreibende und Private in Wien und in den Kronländern erreichten die I-Iöhe von 1626 Posten. Die Kunstblättersammlung wurde im Jahre 1905 um 722 Blätter vermehrt, darunter 516 japanische Farbenholzschnitte aus dem XVIII. und dem Anfang des XIX. Jahrhunderts. In der Zeit vom 23. Jänner bis m. März 1905 wurden vier Vortragszyklen und ein Einzelvornag veranstaltet, ferner im Laufe der Monate Jänner, Februar und März an Sonntagnachmittagen zwei volkstümliche Museumskurse. .. BER DIE BATIKTECHNIK. Am 18. Mai hielt Frau Agathe Wegerif-Grave- stein aus Apeldoom (Holland) im Österreichischen Museum einen sehr inter- essanten Vortrag über die geschichtliche Entwicklung, die Technik und die neuere Anwendung des Baükverfahrens. Dieser Vortrag diente zugleich als Einleitung für eine Aus- stellung hauptsächlich von der genannten Dame selbst angefertigter Arbeiten, die dann für einige Wochen im Museum ausgestellt blieben. Bekanntlich besteht das Batikverfahren darin, daß man auf Stoffen Muster oder Gründe von Mustern mit Hüssigem (aus einer Art Pfeife rinnendem) Wachs abdeckt und die Stoffe dann in Farbe taucht oder mit Farbe übergießt. Wenn man das Wachs nachträglich durch heißes Wasser oder sonstwie entfernt, bleiben die früher gedeckten Stellen als ungefärbte ausgespart; es entstehen so sehr kräftige und doch weich umrissene Töne, auch erhält der Grund durch das unvermeidliche Springen des Wachses eine eigentümliche marmorartige Äderung, die bei geschickter Ausnützung in hohem Grade zur Belebung der Arbeiten beitragen kann. Dieses Verfahren ist in Ostindien und auf den heute unter holländischer Herrschaft stehenden Inseln Hinterindiens, vor allem auf Java, seit uralten Zeiten heimisch; einige Ausstellungsstücke, die das Museum selbst beistellen konnte, zeigten, daß es sogar bis mindestens in die spätantike Zeit zurückreicht. Seit etwa zehn Jahren wird diese Technik nun auch in Europa, zunächst in Holland, und zwar insbesondere in einer von der genannten Dame geleiteten Anstalt zu Apeldoorn ausgeübt. Das Museum konnte auch Arbeiten dieses Unternehmens, die bereits vor fünf bis sechs Jahren erworben worden waren, und einige ausgezeichnete indische Original-