315 Oxt iwirt in} I 74.1 w. um, 1555-13 1.352 Josef Engelhart, Kinderbildnis, Rölelzeicbnung zeit, in Steiermark ausreichend vertreten finden, um noch der Sammlung würdig eingereiht werden zu können. Ist es doch gerade die Zeit, in der die hervorragende und populäre Persönlichkeit des Erzherzogs Johann in Steier- mark eine Hauptrolle spielte und den Mittelpunkt regen geistigen Lebens und Ansporn wirtschaftlichen Aufschwungs bildete; sie würde in gewissem Sinne als die bürgerliche Fortbildung des höfischen Empirecharakters ebenso lokale Nuancen aufweisen können, wie etwa die Bauernstuben der Renais- sance, die gegenüber der getäfelten Prunkstube der Schlösser den weitaus intimeren und wärmeren Typus darstellen. Wir können diese letztere Tatsache in unseren Abbildungen verfolgen. In dem Prunksaal von 1563 aus Schloß Radmannsdorf in Weiz, der die statt- liche Größe von 8'83}(8'o5 Meter besitzt, ist wohl der schmuckfreudige Charakter der Zeit, aber weniger eine lokale Färbung wahrzunehmen; gerade in diesem Raum fand man ja die Namen der eingewanderten Werkmeister eingetragen. Hingegen weisen die gleichzeitigen Stuben der Bürger und Bauern in ihrer typischen Anlage, klugen und geschmackvollen Raumausnützung die Herkunft aus den Gebirgsgegenden deutlich auf. Trotz der stattlichen Größe der Abmessungen, die Breiten und Längen liegen hier zwischen fünf und sieben Metern, ist jeder Streifen der meist mit Zirbenholz ausgetäfelten Wandflächen einem Gebrauchszweck dienstbar gemacht. Wenn nicht die reichen Portale und manches Möbeldetail an Außenarchitektur gemahnen würden, wäre die ruhige einheitliche Formengebung ganz selbständig zu nennen. Die intime Raumwirkung ist hauptsächlich der geringen Höhe von weniger als drei Metern und dem überall durchgehenden I-Iolzwerk zu ver-