nicht gelitten. Das ist jedenfalls
eine starke Kraftprobe von
geistiger Verarbeitung der
Wirklichkeit. Bei der anderen
Dame stellte sich von Natur und
Statur aus ein monumentaler
Wurf ein. Auf eine Stele von
dunkelgrauem belgischem Gra-
nit stellte der Künstler eine
mächtige Form aus blank ge-
haltener gelber Bronze mit einer
krausgeringelten Haartracht aus
schwärzlich patiniertem Pak-
fong. Alles geht ins Bedeutende,
die großen Flächen mit starken,
spiegelnden Lichtern, die mäch-
tigen Ringeln des strähnig auf-
strebenden Haares, auch die
ernste Polychromie und unge-
wöhnliche Stoffwahl. Man hat
den Eindruck von etwas Säulen-
haftem, Kanephorischem, das
tragen könnte. Es ist wieder eine
neue Wirkung.
Die Vielfältigkeit der künst-
lerischen Interessen Engelharts
zeigt deutlich ein Besuch in
dem Atelier (III., Steingasse x 3).
Man hat einen Einblick in
die verschiedenartigsten Unter-
nehmungen, als wären zwei
oder drei Künstler in dem Raum beschäftigt. Vor allem steht da das kleine
Modell des plastischen Brunnenwerkes, das auf dem bepflanzten Platze vor
dem Gemeindehause des III. Bezirkes, seines Heimatbezirkes, erstehen soll.
Dieser Karl Borromäus-Brunnen zeigt über rundem vierstutigem Sockel vier
halbrunde Becken aus Salzburger Marmor. Über ihnen tragen vier Säulen
ein breites, viereckiges Spitzdach von schwedischem Granit, dessen Wucht
auch noch in der Mitte durch einen viereckigen, mit Glasmosaik geschmückten
Pfeilergestütztwird. Zwischen denSäulen stehenvierBronzegruppen zu fünf bis
sechs Figuren. Die Pest, verelendete und gerettete Menschen, eine Apotheose.
Das Ganze eine ursprüngliche Form, das massive Granitdach aus einem
Stück schon an sich ein Symbol von Kraft. In der Arbeit befindet sich
ferner ein merkwürdiges kirchliches Werk, ein von Pleönik entworfenes
Tabernakel aus schimmernder Goldbronze, das Engelhart polychrorniert. Der
Josef Engelhart, Karl Blasel, Tempera