ein Konsular mit solcher Gier, daß er den Rand annagte, durch welche Beschädi- gung er jedoch dessen Wert nur steigerte. Und noch jetzt hat ein murrinisches Ge- fäß keine bessere Empfehlung." Der hohe Preis von 70.000 Sesterzien (gleich 5.800 Gulden) steht mit jenem im Einklang, welchen derselbe Konsular - gemeint ist Neros bekannter kunstlieben- der Zeremonienmeister T. Petronius - für eine Trulla murrina, eine Hache Schale mit Griff, bezahlte, nämlich 80.000 Ses- terzien. Da er sie dem Kaiser, der nach ihr sehr lüstern war, nicht gönnte, überdies in eine Verschwörung gegen diesen verwickelt, genötigt wurde, Gift zu nehmen, zerschlug er sie noch auf seinem Totenbette, um sie nicht in Neros Hände fallen zu lassen, der sie ohnedies seinen Erben genommen haben würde. Der Kaiser ließ die Trümmer, die von wunderbarer Schönheit ge- wesen sein sollen, auflesen und verwahren. Aber außer diesem hervorragenden Exemplar besaß Petronius noch eine solche Menge von diesen Gefäßen, daß Nero sie nach dessen Tode den Kindern entzog und öffentlich in einem Theater jenseits des Tiber auf- stellen ließ. Plinius berichtet darüber im Anschluß an seine Mitteilung über die Murrinen: „Idem (consularis) in reliquis generis eius quantum locaverit licet esti- mare ex multitudine, quae tanta fuit, ut auferente liberis eius Nerone exposita occuparent theatrum peculiare trans Tiberim in hortis, quod a populo impleri canente se, dum Pompeiianus praeludit, etiam Neroni satis erat. Vidi tunc adnumerari unius scyphi fracti membra, quae in dolorem, credo, seculi in- vidiamque Fortunae tamquam Alexandri Magni corpus in conditorio ut osten- darentur placebat. T. Petronius consularis moriturus invidia Neronis ut mensam eius exhaeredaret, trullam murrinam I-ISCCC emptam fregit, sed Nero, ut par erat principem, vicit omnes I-IST capidem unam parando. Memoranda res tantiimperatorem patremque patriae bibisse." Zu deutsch: „Wieviel derselbe Konsular in anderen Gefäßen dieser Art verbrauchte, darf man schon aus deren Menge schließen, die so groß war, daß sie, als Nero sie dessen Kindern wegnahm (der ganze Besitz des zum Tode verurteilten Verschwörers und ehemaligen Vertrauten des Kaisers wurde konfisziert) bei ihrer Ausstellung das kaiserliche Privattheater jenseits des Tiber füllten, dessen vom Volk besetzter Raum selbst dem Nero genügte, wenn er dort als Sänger auftrat, um sich für die Vorstellungen im Theater des Pompejus vorzubereiten. Ich sah damals die Stücke eines einzigen Bechers vorzählen, welche man, wie ich glaube, zum Schmerz der Welt und zum Hohn des Antike Glasschale von Helling: in Luxemburg "' Plinius a. a. 0., 37, 7 (Fortsetzung).