Trumeau-Kasren Mahagoni, poliert, mit Bronzen (Hotlager-Gebäude zu Bruck an der Leitha) Aurelian erneuerte Steuer aufgehoben und zugleich mit der Steuerfreiheit diesen beiden Innungen der Künstlerrang verliehen wird. Diatretarii werden auch im Codex Theodos. und im Codexjustin. genannt, ohne daß aber daraus ein sicherer Schluß auf ihre Tätigkeit gezogen werden könnte. Mit Rede- wendungen wie „Calices audaces" bei Martial ist nicht viel anzufangen, wahrscheinlich bestand die „Kühnheit" dieser Pokale in der Gebrechlichkeit und verschiedenen, uns unbekannten, ungewöhnlichen Zumutungen an den Stoff. Dagegen deutet die Äußerung des Apuleius „audacis toreumata vitri" ent- schieden auf Glas und dessen Bearbeitung mit dem Schleifrade nach Art der Toreuten; leider ist nicht gesagt, daß sich diese Worte aufDiatreta beziehen. Die gewünschte Aufklärung glaube ich aber in der Stelle bei Coelius Rhod: lib. 27, cap. 27, zu finden: „Calix vero diatretus Ulpiano intelligitur tesselatus et torno concinnatus, unde diatretarii artitices id genus." „Tesselatus" bezeichnet gewöhnlich etwas aus Würfeln Zusammen- gesetztes, etwa einen Mosaikfußboden, ein Mosaikbild, „Calix tesselatus" demnach einen aus Würfeln oder farbigen Stiften zusammengesetzten Kelch, ein Mosaikglas. Ein solches ist aber das Vas murrinum. Die Leute, welche dieses aus der Masse mit dem Schleifrade herausarbeiteten oder bearbeiteten und ihm durch Politur und Schliff die letzte Vollendung gaben, waren die Diatretarii. Von dieser technischen Seite aus betrachtet, gehören also in erster Reihe die Murrinen zu den Vasa diatreta, und zwar neben der feineren, aus der Masse herausgeschliffenen Sorte auch die minder kostbare, aus Mosaikplättchen zusammengesetzte, weil auch auf diese der Ausdruck „tes- selatus" paßt und ihre letzte Vollendung gleichfalls durch Politur und Schliff