666 Auf dem Totenbett ist er von Eybl mit Bleistift gezeichnet (x853). Eine andere Kollektion ist dem Tiermaler Anton Schrödl (gestorben xgoö) gewidmet, dem wir nach seinem I-Iinscheiden einen Nachruf gewid- met haben. Die Waldmüller- und Petten- kofen-Zeit spiegelt sich der Reihe nach in diesen tüchtigen, zum Teil trefflichen Ar- beiten, die ihren Wert behalten. Ein anderer Saal beherbergt unseren Münchener Lands- mann Matthias Schmid, der eine große An- zahl seiner treuherzig erzählenden Bauern- bilder versammelt hat. Sie sind ja nicht von heute, sondern von gestern und auch nicht von gestern, sondern von vorgestern und die Zeit ist über sie hinweggegangen. Auch sind ja Defregger und Kurzbauer ihm darin weit über, aber er ist doch eine Erscheinung für sich und hat sein Plätz- chen in der Chronik sicher. In der eigent- lichen I-Ierbstausstellung tritt bloß Eduard Kasparides „kollektiv" auf. Diese große Zusammenstellung seiner meist stark- farbigen, nachdrücklich stilisierten Natur- szenen spiegelt jedenfalls einen eigenen Charakter wieder. Er gebraucht mit Passion das große und kleine I-Iimmelslicht und schwelgt in den prächtigen Feststunden der Natur. Sein Instinkt für das abgeschlossene Bild in der Natur ist stark, er packt seine Motive mit sicherem Griff und bietet jedesmal etwas Fertiges. Nur wird er mitunter blechem oder auch farbendruckmäßig, es fehlt die täuschende Atrnosphärik von heute. jedenfalls ist er ein wirklicher Künstler. In dem Bunterlei des übrigen Ausstellungsmaterials fallen die Porträte angenehm auf. Man begegnet den Alten und Jungen, von Angeli bis zu Eichhorn; nur Pochwalski fehlt, entschädigt aber durch ein Jagdstilleben mit trefflicher Auerhahnstudie. Laßlo ist in zwei Fällen weit unter sich selbst, sehr tonfein und vornehm aber im Porträt der Fürstin Windisch-Graetz (Erzherzogin Elisabeth) und sehr fesch in der Porträtstudie der Pianistin Miss Newcomb. Einer derjüngsten, M. V. Krauß, tritt mit einem lebendig pointierten Kinderbildnis weit hervor, in die Nähe von Adams, in dessen Weise es auch arrangiert ist. Adams hat ein sehr gutes, dunkeltoniges Sitzbildnis des Fabrikanten Brünner. Bemerkenswert sind ferner W. Scharf, Larwin (Ritter von Scanavi, übrigens auch zwei weibliche Studienköpfe von überraschender Farbenkraft), Uhl (Dr. M. Neckar), Rauchinger (Kommerzialrat Flemming und eine eifektvolle Dame in Schwarz), Brüch (Graf Coudenhove), Schiff (Sängerin Bricht-Pyllemann), Veith, Schattenstein, Eichhorn (Graf Colloredo-Mels) und andere mehr. In einem Salon sind lauter Porträte beisammen; die reinen Ufiizi. Die Landschaft zeigt die gewohnten Züge. August Schäffers Wolfgangsee hat einen überraschend kräftigen Lichtflimmer, jungwirths „Allerseelen" ein feines Luft- grau. Pooschs „Klosterneuburg" einen sonnigen Sonnenschein, Bozeks Winterbild einen gustiosen Schnee, Gellers Kleinigkeiten aus Stein an der Donau die bekannten zierlichen Eigenschaften, Quittners „Pariser Dächer" kommen eher aus Tausend und eine Nacht, Kinzels dörfliche Motive zeigen sein Streben ins Neuere von der guten Seite, AdolfSchwarz geht an der dalmatinischen Küste, wo er so heimisch ist, romantischen Motiven nach. Auch die Plastik bietet manches Angenehme. An zwei Ehrenplätzen stehen Denkmäler der Pietät, die elegante bronzene Reiterstatuette des Erzherzogs Otto, von F. A. Swoboda, Aus dem Reliquienschatze des Hauses Braunschweig- Lüneburg, Das Welfenkreuz, Vorderseite