Sävres-Porzellan, um 1840, aus Fürstlich Mettemichschem Besitz, Teller im Fond die Teppich- weberei in der Savonnerie Figurine passen die Manetschen Garten- und Landhausszenerien. Mittagszauber schwingt und summt in ihnen und die Stille hängt an weißen und milchiggrauen Mauern, die von den üppigen Schatten der Bäurne und Büsche überstrichen werden. Die reine Liebe zu den Spielen des Lichts lebt Manet am glücklichsten in den Still- leben aus. Die Dinge in ihnen sind nur die Mittel zum Zweck, daB sich an ihnen farbige Magie oifenbare. Sie sind bekannt und oft gezeigt worden. Weniger bekannt aber sind die Seebilder, die Schiffer und die Arbeiter des Meeres mit ihren in machtvoller Energie gemeißelten Gestalten auf dem bewegten schäumenden Hintergrund der Wasser. Besonderen Geschmackreiz hat noch ein Strandbild von Boulogne. Die Mischung des körnigen Sandgelbs mit dem Blau des Meeres und dem Blaßblau, Blaßgelb und Weiß der Damenkleider erinnert an die Delikatesse japanischer Blätter. Aus der Faure-Sammlung stammen auch die fünfzehn Monets, die man bei Cassierer sieht. Diese Kollektion ist nicht so charakteristisch und nicht durchwegs ersten Ranges. Manche Motive dieser Bilder, so die Nebelphantasie der Themse, kennt man in reicheren und gelungeneren Variationen. Fesselnd ist der „Flieder im Frühling", ein Flimmerfeld, zuckend in einem blaulila Pizzikato, und der „Boulevard des Capucines", das Straßenbild von oben gesehen mit seinem Hirrenden Menschengewühl, das sich als ein schillerndes Mosaik, als das Farbenspiel eines unaufhörlich rotierenden Kaleidoskops darstellt.