richtung. In der Mitte des Küchen- raums steht der aus einem Eichen- pfosten hergestellte, über sieben Meter lange Küchentisch. Er stammt aus dem Salzburgischen. Auf ihn denke man sich das Teilen und Zerlegen des Wildbrets und die Vornahme aller größeren Ma- nipulationen, soweitsienicht beim I-Ierd vor sich gingen. Nutzvieh wurde in der Regel im Herbst geschlagen, um sich die teure Winterfütterung zu ersparen und beschränkte sich in damaligen Zeiten die Fleischnahrung auf jagdbares Wild und auf das im Herbst geräucherte Fleisch der Haustiere. Mehrere Steinstufen führen Küchenform mir der Darstellung eines Landsknechtes in zu einer höher gelegenen Vorrats- derTracht des ausgehengläzälläjahrhunderts, in Kupfer kammer für geräuchertes Fleisch, Speck und dergleichen. Einige ältere Küchenschränke stehen an der Wand und eine Leiter dient dazu, das Gesuchte zu erreichen. „Ein Leiter, dei dich dut zu de Speck wyse, der da hanget obnen an dern balck" sagt das Straß- burger I-Iausratsgedicht aus dem Jahre 1514. Ausführliches über den Inhalt solcher Speisekammern erfahren wir aus Hans Sachsens Spruchgedicht „DER GANTZ HAWSRAT", und zwar aus dem handschriftlichen fünften Buche des Dichters, ge- schrieben 1544. Besonderes Interesse ver- dienen die vom Grafen gesammel- ten Waffeleisen oder „I-Iolchip- eissen", unter welchem Namen sie in einigen Nachlaßinventaren des XVI. Jahrhunderts figurieren. Das Archiv Neumarkt in Steiermark er- wähnt 1405 ein „oblateysen mit naewn figurn, sechs grozzer und chlayner drey" im Besitz der Pfarr- kirchezujudenburg, welches gegen Revers dem Neurnarkter Augu- stinerkloster geliehen wurde. Die Unterlagplalte aus Zinn, xv1. Jahrhundert Waffeln („Oblaten" oder „H91-