Küclienrost, in Eisen geschmiedet kulturhistorischem Interesse oder Arbeiten von der Hand einesKünstlers.Formschneider haben nicht nur I-Iolzstöcke geliefert, sondern sich auch mit der Herstellung von Buchs- formen beschäftigt. Von den StückenaufKreuzensteinheben wir jenes mit der Darstellung der sogenannten mystischen Jagd des Einhorns hervor. Sie wiederholt sich auf der bekann- ten Plakette in der Sammlung Figdor mit der Legende des Königs von Mercien auf dem Revers, weiters auf Ton- abdrücken, die etwa 30 bis 40 Jahre später entstanden sind, auf Tapisserien, Leinen- geweben,BronzekesselnBuch- deckeln etc. Der Versuch einer ausführlichen Besprechung der Einhomjagd soll in diesen Heften noch folgen und verweisen wir vorläufig nur auf die ganz eigenartige Darstellung, wobei das Einhorn, von Hunden gehetzt, in den Schoß Mariens Hüchtend, als Symbol für die Conceptio immaculata aufgefaßt ist. Der Keller war hauptsächlich zur Einlagerung von Bier und Wein bestimmt. Linz, das im XV. und XVI. Jahrhundert einen ganz bedeutenden Weinhandel aufzuweisen hatte und vornehmlich nach Wien lieferte, dürfte der Bezugsort für unsere Burg gewesen sein. Rheinweine kamen über Leipzig, süße Weine aus Istrien. Die Ausdauer im Trinken galt als Mannes- tugend und mit Wein vertrieb man sich die Zeit. Treffend sagt Hans von Schweinichen in seinem Merk- buch vom ]ahre 1594: „denn weil der Tag lang und die Leute nit schlafen, so püeget man zu trin- ken, darumb an Trank in langen Tagen mehr als in kurzen auf- gehet". Das Bier wurde zur Tafel nicht gereicht; es galt als ge- meines Getränk und war daher für das Gesinde bestimmt. Den Dienst in den Küchen des Mittelalters versah männ- liches Personal; weibliches wurde Kupfeme Küchenform, getrieben, in Gestalt der sagenhaften Seeschlange