51 zu künden, ist in der Kunst viel vorgefallen. Damals waren Stuck, L. v. I-Iofmann, Exter, Dill, selbst noch Uhde, neue Fechter und An- gefochtene; jetzt sind sie jenseits von alldem und ein neues Ge- schlecht wandelt die Pfade, die sie gebahnt haben. Manches in dieser Ausstellung schmecktschonwieder nach „Schule". Man erkennt etwa Dill und Zügel weithin an ihren Schülern (Reiniger, Schramm-Zittau), am wenigsten Stuck, bei dem die Naturen nicht so in Methode auf- gelöst werden. Im all- gemeinen ist der de- korative Zug, wie ja in ganz München („Schol1e"!), weit stär- ker geworden. Eine Art Prinzip der Farbe um der Farbe willen hat sich aufgepflanzt, "f"! da daS iAuge nun Winterausstellung im k. k. Österreichischen Museum, Büfett, entworfen von einmal zunächst auf Albrecht Pasternak, ausgeführt von Pasternak 8: Geiringer Farbenwahrnehmung eingestellt ist, findet man alles in der Welt koloristisch. Wer hätte etwa gedacht, daß jemals ein feiner Farbenseher wie Nißl einen Innenraum der Glyptothek mit seinen gelben und grünen Kunstmarmorwänden, roten Säulen und gipsigen Statuen im hellsten Sonnenlicht als interessantes Farbenmotiv verwerten würde? Und ihm fällt selbst das „malerisch" aus. Neben solchen Neuäugigen hat aber die Münchener Sezession auch noch eine alte Garde, der die Lenbach-Zeit ins Gesicht geschrieben ist (Habermann, Samberger) und die Eklektik eines Albert v. Keller, die den Weg von Munkacsy bis zu F. A. Kaulbach zurückgelegt und sich mit allen Zwischenerlebnissen abgefunden hat. Natürlich fehlt auch der Rückschlag ins ganz Alte nicht, das ja in neuen Händen von der richtigen Naivität, wie bei I-Iaider, einen aparten Reiz gewinnt. Und dieses gute Alte taucht mitunter selbst in hochmodernen Bildern gleichsam dämonisch auf und guckt mit den klaren Augen von damals durch die Farbenschleier von heute. Ein köstlicher Fall dieser Art ist Knirrs Selbst- bildnis, dem man sein Datum gewiß deutlich ansieht, wo aber im Schrankspiegel die ganze Szene sich mit einer plastischen Klarheit abbildet, als habe man den Durchblick in das I-Iinter- zimmer eines Bildes von Vermeer von Delft. Der Gesamteindruck von alldem ist jedenfalls der eines reichlich fließenden Kunstlebens. Die I-Ionoratioren der Münchener Sezession sind gut vertreten. Am wenigsten gut Uhde mit dem bekannten Bilde des Schauspielers Wohl- muth als Richard III. und einer Szene: „Kind und Hund". Für heroische Absichten nach mmnnlllilll- 7m