IJU zu einem ähnlichen Resultat führen. Und wenn wir heute aus der Reihe der wichtigen Raumgestaltungen des Hauses den Schlafraum herausgreifen, so soll uns auch hier wieder in erster Linie der Ausblick auf das leiten, was wir heute für uns aus der Vergangenheit ableiten können. Das Verhältnis ver- schiedener Länder und Na- tionalitäten zu diesen Fra- gen ist ein deutlich unter- schiedenes. Je bedeutender die Reste alter Kultur, je lebhafter die Nachwirkun- gen jüngerer Perioden der- selben noch fühlbar sind, desto mehr wird auch in der Gegenwart noch ein konservativer Zug hervor- treten. Die charakteristi- schen Gegensätze in diesem Zustande werden von Frankreich und England verkörpert. Das auf geistigem Ge- biet so lebhafte und be- wegliche Frankreich, das auf dem Gebiet der bilden- den Kunst so maßgebend wirkte, so oft schon revo- lutionierte und intensivem Vorwärtsdrängen Raum gab, ist heute gerade auf dem Gebiet des Woh- nungswesens, der Raum- gestaltung des I-Iausinneren merkwürdig konservativ. _ Es lebt noch immer von Himmelbett nach 1.3 Lande, XVIILjahrhundert Seine!" glorreichen Vergan- genheit, obwohl es nicht an energischen Unternehmungen gefehlt hat, die dort auch in der dekorativen Kunst den neuesten Strömungen Förderung entgegengebracht haben und obwohl auf gewissen Spezialgebieten des Kunstgewerbes, wie in der Keramik und der juwelierkunst, Frankreich voranschritt. Und das demokratisch re- gierte, republikanisch gesinnte Frankreich blickt noch immer mit zäher Ver- ehrung auf die prächtige Raumkunst des ersten Kaiserreichs, auf die graziöse Mache des „Ancien regime" zurück und überschwemmt noch immer das