254 Donau. Zuwendungen des österreichischen archäo- logischen Instituts kamen hauptsächlich den klein- asiatischen Reihen in sehr erwünschterWeise zu gute. Unter den Neuerwer- bungen für die mittelalter- liche und moderne Abtei- lung des kaiserlichen Münz- kabinetts verdient in erster Reihe genannt zu werden eine Sammlung alchimisti- scher und astrologischer Medaillen, Talismane, Pest- pfennige und dergleichen, welche, aus altern gräflichen Besitz stammend, en bloc erworben werden konnte. Es sind x37 Stück, größten- teils Raritäten, einige ohne Zweifel Unica. Zusammen mit den wertvollen Stücken dieser Art, welche das Ka- binett bereits früher besaß, ergeben sie ein eigenarti- ges und kulturhistorisch hochinteressantes Ganzes, wie es kaum eine andere Münzsammlung besitzen dürfte und wie es heute Peter Fendi, Die Neugierige (Hofrnuseum in Wien) kaum noch mit den größten Opfern zusammengebracht werden könnte. Gleicher Provenienz sind: eine St. Georgsmedaille von Christian Maler mit einem Totentanz auf der Rückseite; eine hübsche Wappenmedaille der Eheleute Franz Kamper und Fiorapaß von Parr (Paar) vom Jahre 1537, sodann die anmutige Porträtrnedaille des Jahres x6o3 auf Johann Armbruster, Oberdreißiger in Preßburg und seine Frau Anna Kamperin, dem Stil nach zu urteilen, eine Arbeit des Alessandro Abondio, des Sohnes Antonios Abondio. Eine andere wichtige Erwerbung verdankt das kaiserliche Kabinett der Liberalität eines ungenannt sein wollenden Spenders: die 114 Dukaten schwere Goldmedaille, welche Papst Pius IX. irnjahre 1848 auf den damaligen königlich bayerischen Gesandten am päpst- lichen Stuhle Karl Grafen von Spaur aus Dankbarkeit für dessen Hilfeleistung bei der Flucht des Papstes nach Gaeta prägen ließ. Die Vorderseite zeigt das Brustbild Pius IX., die Rückseite eine Ansicht von Gaeta, mit der Widmung: KAR - SPAVR - LEGATO - BAVARICO - PIVM -IX - P - M V ROMA - EXTORREM - CAIETAM - SEQVVTO. Das historisch so interessante Stück, das jedenfalls in Gold nur einmal ausgeprägt worden sein dürfte, war nahe daran, in den Schmelztigel zu wandern, als es durch die Pietät jenes Un- genannten gerettet wurde. Andere bemerkenswerte Stücke sind: eine Wappenmedaille der Familie von Codelli- Fahnenfeld, ein Taler des Erzherzogs Ferdinand Karl von Tirol, der, als Schraubentaler adjustiert, in seinem Innern die ölgemalten Porträte eines jungen vornehmen Ehepaares