die des Deckels: IM - TAVSENT - SECHSHVNDERT - FVNFZIG ' VND - ZWEITEN ' IAR - REINGRAF - IOHANN - LVDWIG - LIES - MICH - ERNEVEREN - GAR - __ ALS - ICI-I ' ZV - DHAVN - GEDIENT - HVNDRT - DREYSIG - FVNF - IAR - OHN - WYHISSENT - WIE ' LANG - IM - AMPT - ZVVOREN - GE- WESSEN - WAHR - An den Dauner Willkomm in Kassel schließen sich zwei ganz ähnlich gestaltete, heute aber deckellose Vasen in der Sammlung des I-Ierm Dr. Albert Figdor in Wien an. Bei der größeren von ihnen (hoch 3I'6 Zentimeter) (Abbildung Seite 303) ist auch der paßförmige Fuß verloren und durch eine spätere flache Zinnfassung ersetzt. Während dieses Stück mit drei aufgelegten Bartmasken ausgestattet ist, trägt die zweite Vase (hoch 30 Zentimeter) (Abbildung Seite 304) zwei solche Köpfe und zwischen diesen in gleich starkem Relief die gekrönten Figuren der heiligen Barbara und Katharina. Auch die Flächenverzierung ist hier etwas reicher gestaltet dadurch, daß die Abdrücke des geperlten Stempels zu Rautenmustem geordnet sind, die mit den Schachbrettzonen wechseln; die Dreikopfvase hat außerdem unten noch die Abdrücke eines neuen Dreieckstempels. Auf beiden Vasen sind die Reliefs buntfarbig - aber nicht im Feuer - bemalt und vergoldet; ob ursprünglich oder später, ist bei der kalt aufgebrachten Malerei nicht nachweislich. Die Vase mit den Heiligenfiguren stammt nach Angabe des Auktions- katalogs der Sammlung des Freiherrn von Minutoli aus dem Petrikloster auf dem Petersberg in Erfurt. Die vergoldete Kupferfassung des Halses erweist sich auch hier nach den gravierten Arabesken als eine Zutat des späten XVI. Jahrhunderts. Daß diese vier Krausen, um den alten für verschiedene Gefäßformen gebräuchlichen Töpferausdruck beizubehalten, nur aus einer und derselben Töpferwerkstatt ziemlich gleichzeitig hervorgegangen sein können, das ist ohne weiteres ersichtlich. Angesichts der Gleichartigkeit der Masse und der Form, der Bartköpfe und der gestempelten Flächenverzierung ist es völlig belanglos, daß die Glasur bald dünner, bald dicker, oder heller und dunkler ausgefallen ist. Das sind nur Zufälligkeiten des Brandes. Weniger augenfällig erscheint die Zugehörigkeit des fünften Stückes, das ich derselben Werkstatt zuschreibe. Es ist ein gotischer Pokal im National- museum zu Kopenhagen," über dessen frühere Herkunft nicht mehr bekannt ist, als daß er im XVIII. Jahrhundert (zwischen 1737 und 1775) in die könig- lich dänische Kunstkammer Aufnahme gefunden hat (hoch 30 Zentimeter) " Die Photographien verdanke ich der Güte des Direktors am Dänischen Nationalmuseum Herrn Dr. Möllerup.